Dienstag, 31. August 2010

Lobbyisten und wie sie uns regieren

Lobbyisten
In seinem Buch “Die Lobbyisten – Wer regiert uns wirklich” enthüllt Johann-Günther König Fakten, Hintergründe und Geschichte des Lobbyismus vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik. Dabei berichtet er über die Wegbereiter des Nationalsozialismus und dessen Profiteure und gibt einen Ausblick über die Möglichkeiten der Lobbyarbeit im Zeitalter des entfesselten Kapitalismus.

Eine Lobby ist die Grauzone, in dem sich die gewählten Repräsentanten des Volkes mit den Vertretern der verschiedensten Interessen treffen, um Ansichten, Absichten, Zuwendungen und Drohungen auszutauschen. Es ist der verkommene, von ethischen, moralischen und sonstigen Skrupeln freie Raum, in dem massiv konkreter Einfluss auf die Politik genommen wird und Interessen kleiner Gruppen gegen das Interesse des Volkes durchgesetzt werden.

Über 6000 Lobbyisten allein in Berlin

Lobbyisten sind die professionellen Interessenvertreter der wirtschaftlichen Macht gegenüber den gewählten Regierungen. Ihr Einfluss und ihr Druck auf die Politiker wächst national und international. Mehr als 6000 von ihnen agieren in Berlin, 15 000 in Brüssel, 27 000 in Washington. Viele Gesetze sind das unmittelbare Werk von Lobbyisten. Kein Wähler hat sie je gewählt – sind sie dennoch unsere heimlichen Herrscher? Es häufen sich Berichte über die sogenannten “Leihbeamten”, Lobbyisten, die als Maulwürfe der Industrie in den Ministerien arbeiten. Treffen sie in Wahrheit die Entscheidungen?

Nach seinen Analysen des Börsengeschehens und der Finanzkriminalität, legt König ein gut recherchiertes, spannendes Buch über die Lobbyisten und ihre Rolle im Zeitalter globaler Wirtschaftsverflechtungen vor.

Johann-Günter König, Die Lobbyisten, Wer regiert uns wirklich?
Patmos, 250 Seiten, 19.90 Euro, ISBN 978-3-491-36005-1

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