Dienstag, 31. August 2010

Gerechtere Welt

"Zeit für eine neue Wirtschaft" – unter diesem Motto sind "50 Vorschläge für eine gerechtere Welt" zusammengestellt. Diese Vorschläge stellen eine sozial nachhaltige Entwicklung in Nord und Süd in den Mittelpunkt. Der Autor ist Mitbegründer von Attac Österreich.

Christian Felber: 50 Vorschläge für eine gerechtere Welt. Gegen Konzernmacht und Kapitalismus.
Wien, 2006. 335 S., 20,50 Euro, ISBN : 3-552-06040-5

Weitere Informationen (unter »zukunftsbuch«)
http://www.jungk-bibliothek.at/

medica mondiale e.V., Karin Griese (Hrsg.): Sexualisierte Kriegsgewalt und ihre Folgen

kriegsgewalt
Handbuch zur Unterstützung traumatisierter Frauen in verschiedenen Arbeitsfeldern
2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Mabuse-Verlag 2006, 456 S., 34,90 Euro, ISBN 3-935964-48-X

Köln, 26. Februar 2007. Mit diesem Handbuch präsentiert medica mondiale einen übergreifenden Überblick zum Thema „sexualisierte Kriegsgewalt und Trauma“. Das Buch bietet Informationen über Hintergründe und kulturspezifische Folgen von sexualisierter Gewalt in Kriegs- und Krisengebieten und geht ausführlich auf die problematische Situation der Betroffenen als Asylbewerberinnen oder Zeuginnen in Strafgerichtsprozessen ein. Der für die zweite Auflage komplett überarbeitete Rechtsteil berücksichtigt das neu eingeführte Zuwanderungsgesetz. Der umfangreiche praxisorientierte Teil des Handbuchs enthält Empfehlungen zum Umgang mit den Folgen von sexualisierter Gewalt und Trauma für Fachkräfte in den Gesundheitsberufen, in Rechtsberatung und Gerichtspraxis sowie in der Entwicklungszusammenarbeit. Die zweite Auflage des Buches diskutiert auch die Retraumatisierung älterer Frauen in Pflegesituationen.

„Eine große Stärke des Buches ist sein hoher Praxisgehalt.“ (Frankfurter Rundschau)
„Ein kaum schätzbarer Beitrag für die interdisziplinäre Arbeit und damit für die Betroffenen.“ (www.socialnet.de)

Inhaltsverzeichnis Leseprobe (aus der 1. Auflage, Kapitel 2: Sexualisierte Gewalt im Krieg – eine Chronik)

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Kochbuch des Monats August: „Göttliche Tartes"

Das DEUTSCHE INSTITUT FÜR KOCH- UND LEBENSKUNST, Leipzig und Frankfurt am Main, hat „Göttliche Tartes" aus dem Verlag Flammarion zum KOCHBUCH DES MONATS AUGUST 2007 gekürt. Die Begründung der Jury:

„Die Zweige hängen schwer. Die Gärten öffnen ihre Schatzkammern für die Tische der Marktfrauen. Kirschpurpur, Pfirsichgold, Johannisbeerrubine (bald wird die Quitte reif sein): Hilfe, nicht schon wieder Marmelade! - Das Leben doof: Alles auf Supermarkt-Bisquit-Tortenböden kippen, Tütchen Tortenguß, fertig. Das Leben köstlich: jedem Obst sein eigener Boden. Pistazien-Baiser-Boden für die Erdbeere, Mürbeteig mit Mandeln für Birnen-Feigen, Croissantteig für Mangos... - Im Schatten eines Obstbaumes hat die Jury Eric Kaysers ‚Göttliche Tartes' entdeckt. Juror Neeser schwärmt, als sei er sein eigener Pâtissier. Doch Kaysers flache Leckerbissen sind nicht nur süß. Sommer und Herbst verschenken auch Gemüse. Auberginen-Hühnchen-Tarte mit Kokosmilch, Pfifferling-Tarte mit Entenbrust oder Zwiebel-Tarte mit Beaujolais und Blutwurst-Quiche mit Äpfeln lassen jeden Pizzabäcker vor Neid erblassen. - Druckfehlerteufel grüßen: 750 ml Wasser statt 75. Und: Verleger, leistet euch anständige Übersetzer! Ananasscheiben statt -spalten, Eindicken ohne Hitze:- Kayser aber, der Bäcker, ist ein Ketzer: Seine Welt ist keine Kugel, sondern eine göttliche Scheibe zum Reinbeißen..." (Frank Brunner)


DIE JURY: Eric Menchon, kocht sich in Siebecks Kölner Lieblingsbistro dem 2. Stern entgegen Matthias Ludwigs, Koch, Pâtissier, Konditormeister; jung, ehrgeizig, gut Robert Menasse, Don Juan de La Mancha ab 13.8. druckfrisch im Laden Frank Brunner, Kritiker

DER REZEPTPRÜFER: Thomas Neeser, Sternekoch in Berlins berühmtem Adlon

Eric Kayser: Göttliche Tartes. 60 süße und pikante Variationen, Paris (Verlag Flammarion), 2007, 160 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-2-08-020062-4, 29,90 EUR (D) / 49,90 sFr.

Inspirationsbuch “Fahr Rad! Wege zur Fahrradstadt”

Was kann ich tun, um das Radfahren zu fördern? Als Einzelperson oder im Verein, in der Politik oder Stadtverwaltung. Antworten darauf finden sich in der deutschen Übersetzung des *Cycling - Inspiration book". Es enthält Inspirationen zur Radverkehrsförderung in zahlreichen Handlungsfeldern: Gesundheit, Transport, Klima, Schule, Arbeit, Freizeit, Routen, Parken, Öffentlicher Verkehr, Wegweisung, Information, Karten, Untersuchungen, Kooperationen, Exkursionen, Werbung, Politik.

Das Motivationsbuch für Einsteiger und Fortgeschrittene kann jetzt kostenlos bestellt werden unter www.inspirationsbuch.de
Herausgeberin: Hansestadt Rostock, Autor: Thomas Möller, Umfang: 84 Seiten + Umschlag, Format: 19,0 x 20,4

Südwind: Naturstein-Importeure unter Druck

In der neuen SÜDWIND-Broschüre werden die bisher vorliegenden Ansätze für den Aufbau von Verhaltenskodizes in der deutschen Natursteinbranche zusammengefasst und Kontaktadressen aufgelistet.

Deutsche Importeure von Natursteinen seit mehreren Jahren unter Druck. Ursache dafür ist die wiederholte Aufdeckung von Kinderarbeitsskandalen in der indischen Natursteinverarbeitung sowie Missstände in China, dem bei weitem wichtigsten Lieferanten. Mehr als 100 Kommunen und 5 Bundesländer verlangen daher in ihren Ausschreibungen für Natursteine eine Zertifizierung der Lieferanten nach Sozialkriterien. Die Umsetzung einer solchen Zertifizierung ist für die deutsche Branche Neuland. Bei der Einführung von Verhaltenskodizes könnte sie jedoch auf die Kriterienkataloge anderer Wirtschaftszweige und erste Initiativen im Natursteinbereich zurückgreifen.

Die deutsche Natursteinbranche wird aufgrund der Auflagen von Kommunen die eigene Produktionskette unter die Lupe nehmen müssen. Stand zu Beginn der Diskussion der Ausschluss von Kinderarbeit im Mittelpunkt, zeichnet sich mittlerweile eine Ausweitung auf die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ab. Ähnliche Entwicklungen gibt es auch in anderen europäischen Staaten.

Ebenfalls abzusehen ist, dass Selbstverpflichtungserklärungen bei der Abgabe von Angeboten nicht ausreichen werden. »Mehr und mehr Kommunen verlangen von unabhängigen Instanzen überprüfte Zertifikate. Der Druck auf die Natursteinbranche wächst, und diese muss Verhaltenskodizes entwickeln und umsetzen. Wenn die deutschen Firmen nicht bald reagieren, droht ihnen vermehrte ausländische Konkurrenz. In den Niederlanden ist beispielsweise ein umfassender Kodex für den Natursteinsektor entwickelt worden,« so Friedel Hütz Adams von SÜDWIND, Mitautor der Studie.

Die Broschüre geht auch auf die Schwächen von Verhaltenskodizes ein: »Freiwillige Verhaltenskodizes können keine gesetzlichen Regelungen ersetzen, die von staatlichen Behörden durchgesetzt werden. Daher sind an erster Stelle weiterhin die Regierungen gefordert«, so Ingeborg Wick (SÜDWIND), Mitautorin der Studie. »Der Gesetzgeber muss endlich verbindlich festlegen, dass bei Ausschreibungen wie auch im internationalen Handel Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden müssen.«

Die Studie finden Sie zum kostenlosen Download unter: www.suedwind-institut.de

Öffentliche Armut in einem reichen Land

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Friedhelm Hengsbach beweist, dass soziale Dienste nicht nur ein Kostenfaktor sind, sondern eine Innovation. Muss soziale Hilfe nicht mehr einen minimalen Lebensstandard sichern, schlussfolgert Walter Hanesch, ist der Marsch in die private Verschuldung beschlossen. Diesen sozialpolitischen Paradigmenwechsel zeichnet Karl Koch nach. Und Angela Mohr macht das ganze Ausmaß kommunaler Kürzungen deutlich.

In dieser Neuerscheinung zur sozialpolitischen Analyse und Intervention setzt sich Klaus Heidel mit dem Gegensatz von öffentlicher Armut und privatem Reichtum auseinander. Die Finanzpolitik nimmt diese wachsende Ungleichheit, so Nobert Reuter, billigend in Kauf. Dabei könnte die Unterbindung der Steuerflucht zur Sanierung der Haushalte beitragen, wie Sven Giegold nachweisen kann. Mit der Forderung nach Steuergerechtigkeit legt Franz Segbers den Finger auf die verteilungspolitische Wunde.

Die Herausgeber
Prof. Dr. Walter Hanesch lehrt an der Fachhochschule Darmstadt, Dr. Karl Koch ist für den Diözesancaritasverband Limburg tätig, Privatdozent Dr. Franz Segbers ist Referent für Ethik und Sozialpolitik beim Diakonischen Werk in Hessen und Nassau und Privatdozent für Sozialethik an der Universität Marburg.

Walter Hanesch / Karl Koch / Franz Segbers u.a.
Öffentliche Armut im Wohlstand
Soziale Dienste unter Sparzwang
Herausgegeben vom Caritasverband für die Diözese Limburg und dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau; 184 Seiten   (2004), EUR 14.80, ISBN 3-89965-069-7

The Attack, der 11. September

Der 11. September 2001 markiert angeblich das Datum, »nach dem nichts mehr so sein wird, wie es war«. Dies jedenfalls vermuteten beinahe unisono alle, denen in den Wochen nach den Terroranschlägen der Al-Qaida auf New York und Washington ein Mikrofon vorgehalten oder ein Stift in die Hand gedrückt wurde. »Die schrecklichen Ereignisse vom 11. September besitzen zweifellos eine neue Qualität«, konstatiert auch Noam Chomsky in seiner analytischen Rückschau auf die Hintergründe und Folgen dieses Tages, diese jedoch beständen »nicht in ihrem Umfang oder ihrem Charakter (...), sondern in dem Ziel der Angriffe. Seit 1812 nämlich haben die Vereinigten Staaten keinen Angriff auf ihr Territorium mehr erlebt; es wurde noch nicht einmal bedroht«. Insofern also hat sich schon etwas verändert; davon aber, dass nichts mehr so sei, wie es war, kann nach Chomskys Auffassung nicht die Rede sein.
In sechs Essays führt uns der für seine ebenso scharfsichtigen wie scharfzüngigen politischen Analysen und Polemiken bekannte Linguistik-Professor vor Augen, was seiner Meinung nach alles nicht stimmt in der auf den schwärzesten aller amerikanischen Septembertage folgenden Anti-Terror-Rhetorik. Dabei zaubert er nichts aus dem Hut, was nicht schon längst jeder wissen könnte. Aus einer sehr aufmerksamen Zeitungs- und Gesetzeslektüre vor allem schöpft er die Fakten und will uns damit zugleich vor Augen führen, wie unaufmerksam unsere (politische) Wahrnehmung ist und wie groß die Bereitschaft, uns von bloßer Rhetorik gefangen nehmen zu lassen.
The Attack
Autor: Noam Chomsky
Verlag: Europa Verlag
Seiten: 89, 9,90 Euro

Lobbyisten und wie sie uns regieren

Lobbyisten
In seinem Buch “Die Lobbyisten – Wer regiert uns wirklich” enthüllt Johann-Günther König Fakten, Hintergründe und Geschichte des Lobbyismus vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik. Dabei berichtet er über die Wegbereiter des Nationalsozialismus und dessen Profiteure und gibt einen Ausblick über die Möglichkeiten der Lobbyarbeit im Zeitalter des entfesselten Kapitalismus.

Eine Lobby ist die Grauzone, in dem sich die gewählten Repräsentanten des Volkes mit den Vertretern der verschiedensten Interessen treffen, um Ansichten, Absichten, Zuwendungen und Drohungen auszutauschen. Es ist der verkommene, von ethischen, moralischen und sonstigen Skrupeln freie Raum, in dem massiv konkreter Einfluss auf die Politik genommen wird und Interessen kleiner Gruppen gegen das Interesse des Volkes durchgesetzt werden.

Über 6000 Lobbyisten allein in Berlin

Lobbyisten sind die professionellen Interessenvertreter der wirtschaftlichen Macht gegenüber den gewählten Regierungen. Ihr Einfluss und ihr Druck auf die Politiker wächst national und international. Mehr als 6000 von ihnen agieren in Berlin, 15 000 in Brüssel, 27 000 in Washington. Viele Gesetze sind das unmittelbare Werk von Lobbyisten. Kein Wähler hat sie je gewählt – sind sie dennoch unsere heimlichen Herrscher? Es häufen sich Berichte über die sogenannten “Leihbeamten”, Lobbyisten, die als Maulwürfe der Industrie in den Ministerien arbeiten. Treffen sie in Wahrheit die Entscheidungen?

Nach seinen Analysen des Börsengeschehens und der Finanzkriminalität, legt König ein gut recherchiertes, spannendes Buch über die Lobbyisten und ihre Rolle im Zeitalter globaler Wirtschaftsverflechtungen vor.

Johann-Günter König, Die Lobbyisten, Wer regiert uns wirklich?
Patmos, 250 Seiten, 19.90 Euro, ISBN 978-3-491-36005-1

Die Globalisierung des Tempowahns

Winfried Wolf, Verkehr – Umwelt – Klima. Die Globalisierung des Tempowahns
Winfried Wolf liefert Hintergrundinformationen zum Verständnis des Klimawandels und plädiert für eine grundsätzlich andere Verkehrspolitik.
Broschur, 496 Seiten, 34,90
Konkret Verlag: http://www.konkret-verlage.de/kvv/autoren.php

Bertelsmann-Stiftung sorgt sich um EU-Sicherheit

Die Bertelsmann-Stiftung hat im Dezember einen Bericht über die künftige außenpolitische Strategie der EU vorgelegt. Der Bericht „Beyond 2010 - European Grand Strategy in a Global Age“ der sogenannten Venusberg-Gruppe enthält weitreichende Vorschläge, u.a. Aufrüstungsprogramme, die Forderung nach einem „EU-Sicherheitsrat“ und die Entmachtung der kleineren EU-Staaten auf dem Gebiet der Außen- und Militärpolitik. Eine Kurzdarstellung findet sich in der Neuen Rheinischen Zeitung.

Die Junge Welt bringt eine Rezension zu einem weiteren Bertelsmann-Buch:
Werner Biermann/Arno Klönne: Agenda Bertelsmann. Ein Konzern stiftet Politik. PapyRossa, Köln 2007, 140 S., 11,90 Euro.

Der gekaufte Staat

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Sie schreiben Gesetze. Sitzen in Ministerien. Bezahlt von Konzernen. Früher nannte man das Korruption. Mehr als hundert Vertreter deutscher Großkonzerne haben in Bundesministerien eigene Schreibtische bezogen. Bezahlt werden sie von den Unternehmen. Sie arbeiten an Gesetzen mit und sind politisch immer am Ball. Die Recherchen der Autoren veranlassten den Bundesrechnungshof, ihre Prüfer erstmals in alle Bundesministerien zu schicken. Denn die Unabhängigkeit staatlicher Entscheidungen ist in Gefahr – und damit die Demokratie selbst.

Wer regiert Deutschland? In den Bundesministerien für Finanzen, Wirtschaft, Gesundheit, Verkehr, Umwelt, Bildung und Forschung, im Innen- und Außenministerium sowie im Bundeskanzleramt sitzen Vertreter folgender Konzerne und Lobbyverbände (Auswahl): BASF – Bayer – BDI – Bertelsmann Stiftung – BP – Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft – Bundesverband Deutscher Banken – Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands – DaimlerChrysler – Deutsche Bank – Deutsche Telekom – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Dresdner Bank – E.ON – EADS – Fraport – Hauptverband der Deutschen Bauindustrie – HSH Bank – IBM – Lufthansa – Morgan Stanley – PricewaterhouseCoopers – Robert-Bosch-Stiftung – Roland Berger – SAP – Schenker – Siemens – Thyssengas – Verband der chemischen Industrie – Verband forschender Arzneimittelhersteller – Vivento – Wingas – Wintershall...

Lobbyismus war gestern. Die Politik ist längst unterwandert.



Kim Otto, Sascha Adamek, Der gekaufte Staat, Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben
ISBN: 978-3-462-03977-1; Erscheinungsdatum: Februar 2008, 304 Seiten, Gebunden, Lieferbar, Euro 19,95.

Osterzeit ist Backzeit

Das DEUTSCHE INSTITUT FÜR KOCH- UND LEBENSKUNST, Leipzig und Frankfurt am Main, hat „Meine Pâtisserie“ aus dem UMSCHAU Buchverlag zum KOCHBUCH DES MONATS MÄRZ 2008 gekürt.

Die Jury begründete: „Man telefoniert, man kommt ins Plaudern: Harald Wohlfahrt beklagt, daß es keine spezielle Ausbildung für Pâtissiers gebe. In der Regel seien das umfunktionierte Köche. Dabei hat Deutschlands Vorzeigekoch so gar keinen Grund zur Klage, steht an seiner Seite doch der großartige Pierre Lingelser. - Das wäre nicht mitteilenswert, läge nicht zufälligerweise die kürzlich erschienene Rezeptsammlung eben jenes Lingelsers auf dem Tisch: ‚Meine Pâtisserie'. Jurorin Gundermann weilt gerade im Wohlfahrtschen Paradies und sendet täglich neue Entzückensschreie von der Kaffeetafel. Alles aber kein Grund für die Jury, sich mit den High-End-Produkten einer Edelpâtisserie zu beschäftigen, die kein Mensch umsetzen kann.

Doch dann ist die Überraschung groß: Lingelser gibt sich nicht nur sehr ernsthaft Mühe, uns Lesern seine Hohe Schule schmackhaft zu machen, auch mit Hilfe von Fotografien, die selbst von süßer Schönheit sind. Er liefert vor allem unerwartet viele Rezepte für Dich und mich: Ein Sorbet von frischen Erdbeeren und Champagnerschnee, Schokoladen-Windbeutel mit Mandarinencreme, die berühmte Schwarzwälder Kirschtorte sowieso, eine Bauernrahmtorte, den Käse-Mohn-Kuchen, den Elsäßer Langhopf mit Mandeln und Rosinen.

Also ran an den Speck (ja, ein Elsäßer Zwiebelkuchen ist auch dabei), denn Osterzeit ist Kuchenbackzeit! - Et voilà: das Osterlämmle auf Seite 164, ein zarter Biskuit fürs Hasennest...“ (Frank Brunner)

DIE JURY:
Matthias Ludwigs, Pâtissier mit Schokoladenseiten (Feinschmecker 11/07)
Stefanie Gundermann, unsere Frau in Baiersbronn
Robert Menasse, liebt eher die süße Poesie
Frank Brunner, Kritiker

DER REZEPTPRÜFER:
Thomas Neeser, Sternekoch im Adlon

Pierre Lingelser: Meine Pâtisserie - Die süßen Geheimnisse der Traube Tonbach, Neustadt/Weinstr. (UMSCHAU Buchverlag), 2007, 224 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 58 EURO.
ISBN: 978-3-86528-291-0

Schleichende Übernahme

PETER HERTEL
Schleichende Übernahme
Das Opus Dei unter Papst Benedikt XVI.

Opus Dei, schleichende Übernahme
Das skandalöse Sündenregister, das dem Opus Dei vorgehalten wird, ist lang: anrüchige Geheimniskrämerei, dubiose Werbemethoden, finanzielle Verwicklungen von Mitgliedern und nicht zuletzt faschistisches Gedankengut, Freundschaft des Gründers von Opus Dei mit dem einstigen Diktator Spaniens, General Franco. Seit der Heiligsprechung des Gründers im Jahr 2002 konnte das Opus Dei wachsen.

Autor Peter Hertel informiert eingehend und zuverlässig. Er dokumentiert den Kampf des Opus Dei für einen Katholizismus von einst: autoritär-militant im Denkmuster einer Kampfeinheit in einer bösen Welt von Feinden, von Postkommunisten, Liberalen und Befreiungstheologen.

Peter Hertel hat sein Standardwerk völlig neu konzipiert und überarbeitet. Dies insbesondere unter dem Aspekt des zuvorkommenden Verhaltens von Papst Benedikt XVI. gegenüber dem Opus Dei.

Neufassung des Titels "Schleichende Übernahme. Josemaría Escrivá, sein Opus Dei und die Macht im Vatikan"

224 Seiten; 13,90 Euro, Bestell-Nr.: 2832
Zu bestellen über Publik-Forum-Shop:
http://www.publik-forum.de/shop/default.asp?searchText=2832

Das neue Schwarzbuch Markenfirmen. Die Machenschaften der Weltkonzerne

Schwarzbuch Markenfirmen
Adidas, Aldi, Bayer, McDonald’s, Nike, Siemens… unsere beliebtesten Marken gründen ihre Profite auf Ausbeutung, Kinderarbeit, Krieg und Umweltzerstörung. Das neue Schwarzbuch Markenfirmen deckt die skrupellosen Machenschaften der großen Konzerne auf – und zeigt zugleich, welche Macht jeder einzelne von uns hat, korrupte Regierungen und Multis zu einer menschenfreundlicheren Politik zu zwingen. Das Standardwerk für kritische Konsumenten!

Die Autoren Klaus Werner und Hans Weiss gehen in ihrem Schwarzbuch Markenfirmen richtig zur Sache. "Import von Rohstoffen aus Kriegsgebieten, Finanzierung unethischer Medikamentenversuche, Behinderung eines Entwicklungslandes bei der Herstellung und Vermarktung lebenswichtiger Medikamente, Vertrieb gefährlicher Pflanzengifte" so klingen Anschuldigungen gegen Bayer (Chemie), TotalFinaElf und McDonalds, die in der Hitliste der Bösewichte ganz oben rangiert.

Werner und Weiss geht es nicht nur um die Top Ten, das dreckige Dutzend. Sie feuern auf die bekanntesten Global Player, denen sie Machenschaften übelster Sorte vorwerfen und die sie damit an ihrer empfindlichsten Stelle treffen: ihrem Ruf. Denn dies ist die Achillesferse der Marken, deren Geschäftserfolg an ihrem positiven Image in der Öffentlichkeit hängt. ...

Meist sind es Berichte kritischer Journalisten sowie Informationen von Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen und anderen NGOs, die als Quellen dienen. Die Autoren versprechen: „Dieses Buch wird Sie wütend machen".

Im zweite Teil des Buches stehen „Geschäftsberichte der besonderen Art über 50 ausgewählte Unternehmen, die massiv und mehrfach gegen ethische Werte verstoßen". Hier finden sich Firmendaten, Anschuldigungen, weiterführende Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen.

Ziel ist es nicht, die Konzerne zu bekämpfen, sondern in die Pflicht zu nehmen und sie an ihre Verantwortung zu erinnern. An ein selbstverantwortliches Handeln der Unternehmen glauben Werner und Weiss allerdings nicht. Das Engagement für Umwelt und Soziales, das sich die Konzerne so gerne auf die Fahnen schreiben, sei „nicht mehr als ein Werbegag", ist ihre ernüchternde Erkenntnis. Ihre Hoffnung ruht auf der Protestbewegung, die sich von Seattle bis Genua lautstark Gehör verschafft.
[Quelle: Winfried Kretschmer, Amazon Redaktion]

Klaus Werner, Hans Weiss:
Das neue Schwarzbuch Markenfirmen
Die Machenschaften der Weltkonzerne
Kartoniert, € 9,95
ISBN-10: 3548368476
ISBN-13: 9783548368474

"Der Preis der Freiheit"

(mediafon, 19.8.08) Eine neue Publikation der "Kooperationsstelle Wissenschaft - Arbeitswelt" beschäftigt sich mit der wachsenden Gruppe der Solo-Selbständigen. Unter dem Titel "Der Preis der Freiheit - Solo-Selbständige zwischen Vermarktung, Professionalisierung und Solidarisierung" handeln die Texte auch von den Perspektiven insbesondere in Sachen sozialer und finanzieller Absicherung. Die Broschüre entstand in Zusammenarbeit mit der ver.di-Selbständigengruppe in Dortmund.

Die 38-seitige (650 kB) Publikation ist zu laden unter:
http://www.werkstadt-dortmund.de/werkstadt/fair/doc/beitr164_Preis_der_Freiheit.pdf

111 Steuertipps

Mit Steuererklärungen und -fragen beschäftigen sich Wenige gern, dabei geht es ums eigene Geld. Um davon nicht mehr als nötig an den Staat zu zahlen, müssen keine "1000 ganz legalen Steuertricks" durchprobiert werden. Hier reicht auch ein Blick in das Bändchen "111 Steuertipps für Kleinbetriebe und Freiberufler", das gerade in dritter, überarbeiteter Auflage erschienen ist.

Wie alle Bücher aus der 111-Tipps-Reihe des Bund-Verlags ist es verständlich geschrieben, schnell für die eigenen Fragen durch klare Gliederung und Stichworte erschließbar und von hohem Nutzwert - egal ob es ums Arbeitszimmer, die 1-Prozent-Regelung fürs Kfz oder Vor- und Nachteil der Umsatzsteuerbefreiung für Kleinunternehmer geht. Autor Peter Eller, Fachanwalt für Steuerrecht in München, hat in der Neuauflage zahlreiche aktuelle Gerichtsurteile, die Unternehmenssteuerreform 2008/2009 sowie die GmbH-Novelle - siehe auch Meldung 2 - bereits berücksichtigt.

Das knapp 150 Seiten starke Buch kostet 14,90 Euro (ISBN 978-3-7663-3845-7). Voransicht und Verlagsbestellung unter:
http://tinyurl.com/67gn4u

“Heuschrecken” im öffentlichen Raum

Buchtitel Heuschrecken im oeffentlichen Raum
PPP, das wird in diesem Buch in allen verschwiegenen Einzelheiten enthüllt, ist eine Mogelpackung, eingroßangelegtes Täuschungsmanöver.

Werner Rügemer

Das Prinzip des in England entwickelten Public Private Partnership (PPP) gilt in der EU und auch in Deutschland als neues Heilmittel gegen Staatsverschuldung und Investitionsstau. Dabei übernimmt der Investor nicht nur den Bau etwa einer Schule, einer Straße oder einer Entsorgungsanlage, sondern auch Planung, Finanzierung und langfristigen Betrieb, während die öffentliche Hand im Gegenzug 20 bis 30 Jahre lang eine Miete zahlt.

Neben den Merkmalen und bisherigen Ergebnissen in England bietet dieses Buch Falldarstellungen über Akteure, Lobbyisten-Netzwerke und Gesetze in Deutschland. Charakteristika von PPP, die den Medien, Abgeordneten und Stadträten üblicherweise vorenthalten bleiben, werden offengelegt: Geheimhaltungspflichten, Wirtschaftlichkeitsvergleich, Auftragsvergabe, Vertragsgestaltung, Softkosten, »Lebenszyklusansatz«, Verpfändung der Verträge, Bonus- und Malussysteme, statistische Tricks.

Auch die betriebs- und volkswirtschaftlichen Folgen auf nationaler sowie auf EU-Ebene - z.B. Steuerverluste des Staates, Preiserhöhungen, Ausschaltung des Mittelstands, Einsatz von Niedriglöhnern - werden erstmals zusammenfassend dargelegt.

“Heuschrecken” im öffentlichen Raum
Public Private Partnership – Anatomie eines globalen Finanzinstruments
Werner Rügemer, transcript Verlag, Mai 2008, 172 S., kart., 16,80 €
ISBN 978-3-89942-851-3, Reihe X-Texte


Der Autor:
Werner Rügemer (Dr. phil.), Philosoph und Publizist, ist Lehrbeauftragter an der Universität Köln und Vorsitzender von Business Crime Control. Homepage: www.werner-ruegemer.de

Der transcript Verlag
transcript ist einer der führenden wissenschaftlichen Fachverlage im deutschsprachigen Raum mit Schwerpunkten in den Sozial-, Medien- und Kulturwissenschaften, in der Geschichte und Philosophie sowie im Kulturmanagement. In diesen Bereichen pflegen wir derzeit ca. 50 Reihen. Dahinter steht eine Programmarbeit, die sich der Verbindung von avancierter Theorie und sensibler, methodisch reflektierter Beobachtung verschrieben hat.
http://www.transcript-verlag.de

Pressestimmen:
“Am der Beispiel der Londoner Metro, von Schulen, Krankenhäusern und Gefängnissen macht Rügemer deutlich, was uns hierzulande nach der Privatisierung von Post, Telekom und Teilen der Bahn noch alles bevorstehen könnte. Ein spannender Krimi - nur leider keine Fiktion.” So kommentiert die gewerkschaftliche Monatszeitschrift einblick ( 10/2008) das Erscheinen von Werner Rügemers neuestem Werk “Heuschrecken” im öffentlichen Raum mit dem Untertitel: Public Private Partnership – Anatomie eines globalen Finanzinstruments.

“Werner Rügemer hat [...] die erste systematische PPP-Analyse in deutscher Sprache vorgelegt. Akribisch hat er Zahlen und Fakten über Projekte in Großbritannien und der BRD zusammengetragen, was eine substantielle Kritik an den Glaubenssätzen der 'PPP-Sekte' (Rügemer) ermöglicht,” schrieb Jörn Boewe in der Zeitung Junge Welt am 31. Mai 2008. “Wer sich auf 'Public Private Partnership' einlässt, betritt vermintes Gelände. Kommunalvertreter sind deshalb gut beraten, Werner Rügemers leicht lesbares Buch zu studieren.” empfahl Dieter Janke, Neues Deutschland am 12. Juni.

»Dieses Buch müsste zur Pflichtlektüre von Stadträten werden, damit sie lernen, dass PPP ('ein faktenresistentes Glaubensbekenntnis') nicht nur ein skrupelloses Täuschungsmanöver ist, sondern auch, dass der vielgeschmähte Staat die meisten Projekte preiswerter, qualitätsvoller und, verblüffend für alle Ideologen, effektiver verwirklichen könnte!«
Ulla Lessmann, NRhZ-Online, 4.Juni 2008

Zukunftsfähiges Deutschland

Angesichts der Gefahren des bevorstehenden Klimawandels und der Be­grenztheit der natürlichen Ressourcen ist es gesellschaftlicher Konsens, dass Deutschland eine Politik der nachhaltigen Ent­wicklung braucht. Doch diesem Konsens entspricht kein gesellschaftliches Klima, das auf mehr Nachhaltigkeit drängt.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die evangelischen Entwicklungsorganisationen »Brot für die Welt« und Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) haben sich zusammengetan, um eine gesellschaftliche Debatte darüber anzustoßen, was Nachhaltigkeit in in­ternationaler Verant­wortung für Deutschland bedeutet, wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsfähig werden können und wie die Bürgerinnen und Bürger gestaltend in gesellschaftliche Prozesse eingreifen und ihr eigenes Verhalten nach haltigkeitsorientiert ausrichten können. Grundlage dieser Debatte ist die Studie »Zukunftsfähiges Deutschland«, die vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie erarbeitet wurde und die jetzt in Buchform vorliegt.

Brot für die Welt et al (Hrsg.): Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt – Ein Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte. Berlin 2008, 660 S., 14,95 Euro, ISBN 978-3-596-17892-6
Information und Bestellung online 
http://www.zukunftsfaehiges-deutschland.de/

Erdäpfel

Zum Kochbuch des Monats wurde im November 2008 gewählt:

Ingrid Haslinger – Es möge Erdäpfel regnen


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2008 hat die UNO zum Jahr der Kartoffel ausgerufen. Also begab sich die Jury, bevor das Jahr zu Ende geht, auf Entdeckungsreise nach dem bestmöglichen Kartoffelkochbuch. Wer den erdbraunen Buchdeckel unseres Siegertitels hebt, erfährt zunächst auf kurzweilige Weise allerhand Kulturhistorisches über den weiten Weg, den die Knolle von den Indios bis in europäische Vorratskammern genommen hat. Das war ein ständiges Rein-und-raus-aus-den-Kartoffeln...

Heute erfreuen sich Nugel, Pudel und Bumser (Mundartbezeichnungen) höchster Popularität weltweit, wenn auch oft nur als Pommes-frites. Schade, findet Ingrid Haslinger und führt das Verwandlungspotential der tollen Knolle in 173 Rezepten vor. Historische Kochanweisungen erstaunen dabei durch mittelalterliche Gewürzopulenz oder abenteuerliche Kartoffel-Wein-Zitronen-Kombinationen.

Nach den Länderküchen Europas geordnete Rezepte laden zum Vergleich von Klassikern wie Kartoffelsuppe und -salat. Die Breslauer Erdäpfelsuppe wurde dabei zwar nach Tschechien verlegt, aber nicht die geographischen Kenntnisse der Autorin, sondern die bunte Vielzahl der herrlich-tartufeligen Rezepte standen zur Wahl. – Ach, die Kartoffel: heiß geliebt und doch weit weniger deutsch, als wir dachten. Es möge Erdäpfel regnen! Die dabei zu erwartenden Blessuren nehmen wir gern in Kauf...
(Antje Piechota)

Ingrid Haslinger: Es möge Erdäpfel regnen
Mandelbaum Verlag, 19,90 €

Chinesisch kochen

Das DEUTSCHE INSTITUT FÜR KOCH- UND LEBENSKUNST, Leipzig und Frankfurt am Main, hat „Chinesisch kochen“ aus dem Dorling Kindersley Verlag zum KOCHBUCH DES MONATS AUGUST 2008 gekürt.

Die Begründung der Jury lautet: „Die Welt blickt nach Peking, wir auf ganz China. Alle starren ins Stadion, wir gucken entspannt in die Töpfe und Woks. - Wenn hierzulande von China-Restaurants die Rede ist, stimmt zweierlei nicht. Einmal ist deren Küche zumeist unehrlich und schlecht, zum anderen existiert die chinesische Küche so nicht. Das Reich der Mitte ist derart riesig, daß es auch bei den Eßgewohnheiten, trotz aller Verwandtschaft, erhebliche regionale Unterschiede gibt.

Die Autorin bietet also nach Regionen getrennte Menüs an. Vor allem: Frau Yan-kit So versammelt keine europäisch-chinesischen Mischmasch-Rezepte, eigens für unsere Gaumen aufbereitet, sondern ausschließlich die Klassiker selbst. ‚Man täusche sich nicht', bemerkt Asien-Experte André Jaeger, ‚aus chinesischem Perfektionsdrang sind aber gerade diese Rezepte kein Kinderspiel und setzen häufig mancherlei Fertigkeiten voraus.'

Doch keine Angst, dieses kleine Standardwerk (mit Grundrezepten, umfangreicher Warenkunde und Beschreibung der Kochgerätschaften) bietet auch genügend einfachste Rezepte an und sorgt zudem für genüßliche Überraschungen: Zwar fehlt ein Rezept für Hund, doch hätten Sie beispielsweise gewußt, daß man die berühmte Peking-Ente in dünne Scheiben schneidet, um das zarte Fleisch in ebenso zarte Mandarin-Pfannkuchen zu hüllen? - Wok kaufen!“
(Frank Brunner)

DIE JURY:
André Jaeger, gerühmt für seine asiatisch europäische Küche, höchste Wertung im Gault Millau, kocht in Schaffhausen
Eva Krumm, Schülerin mit Leidenschaft für Fernost
Robert Menasse, Schriftsteller
Frank Brunner, Kritiker

DER REZEPTPRÜFER:
Thomas Neeser, Sternekoch des Berliner Adlon

Yan-kit So: Chinesisch kochen - Die besten Originalrezepte, München (Dorling Kindersley), 2007, 256 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-8310-1030-1, 19,95 EUR

Die Wirtschaftskrise merkeln?

Buchtitel: Alles Merkeln?
In der CDU/CSU knirscht es. Nur mühsam lässt sich der Zwist zukleistern. Wie soll man der Weltwirtschaftskrise beikommen, wie der Rezession? Ist es richtig, der Wirtschaft in Form von Bürgschaften und Geld unter die Arme zu greifen und auf diese Weise einer neuen Subventionspraxis Tür und Tor zu öffnen, wenn die Geschäftspraktiken nicht nachhaltig und die Produkte nicht ökologisch sind? Ebendenselben Unternehmen helfen, die in den letzten Jahren nichts Wichtigeres zu tun hatten, als Unternehmungen und Bilanzierungen ins Ausland zu verlegen, um Steuern zu sparen? Die eben noch den Staat kleinredeten und uns einreden wollten, der Staat störe nur beim erfolgreichen Wirtschaften?
 
Die Regierung hat mit ihren unvermeidlichen Rettungsschirmen für Banken und Unternehmen die Schleusen geöffnet – und jetzt wollen alle einen Schirm. Zu Unrecht. Die Armen und Schwachen brauchen zu Recht einen Schirm, mehr Schirm. Aber die Starken, die Renditejäger, die Absahner, die mit überhöhten Preisen und gedrückten Löhnen Kasse gemacht haben? Noch stemmt sich die Kanzlerin gegen einen besseren Schirm für die kleinen Leute. Merkel merkelt: Mit Teils-teils und dann wieder doch nicht, vielleicht auch ja, aber. Sich alles offenhalten und nichts anbrennen lassen, das geht in der Weltwirtschaftskrise nicht.

Merkt jemand die Absicht dahinter? Merkel will sich einen furiosen Wahlkampf ermöglichen mit grandiosen Versprechen zu Steuersenkungen, zur Konjunkturrettung und zum Klima. So macht sie auf internationalen Konferenzen bella figura, aber keine gute Politik. Erinnert sich noch jemand an ihre schneidigen Ankündigungen zum Klimawandel? An den ehrgeizigen EU-Klima-Aktionsplan, den Merkel im März 2007 forderte?

Sie selbst hat Ansätze dazu in der EU gestoppt: Merkel stemmte sich gegen niedrige Abgaswerte bei Autos, gegen die Verknüpfung von Landwirtschaftssubventionen mit Klima- und Umweltzielen, engagierte sich für Branchen wie die Chemie- und Zementindustrie, die besonders viel Kohlendioxid (CO2) ausstoßen. Es kann passieren, dass Barack Obama Merkel demnächst rechts und links überholt. Denn Rettungsaktionen und Wahlversprechen ergeben nur Sinn, wenn sie einen Weg in die richtige, in eine ökosoziale Richtung forcieren.

Diesen Weg beschreiben Hans-Jürgen Arlt, Wolfgang Kessler und Wolfgang Storz in ihrem Buch »Alles Merkel«, nachdem sie gründlich die Hinter- und Abgründe heutigen Wirtschaftens und den Merkel-Politikstil unter die Lupe genommen haben. Das Buch hat das Zeug zu einem Trendbuch, was Besprechungen bestätigen: 


»Plädoyer für eine ökologisch untermauerte, radikale soziale Wende. Ein Buch, das viele Leser verdient« (Rudolf Walther in der Frankfurter Rundschau)

»Anregend und lesenswert«
(Warnfried Dettling in DIE ZEIT)

»Kritisch gegenüber schwarzen Widersprüchen und roten Sprüchen, setzen die Autoren Wendemarken. Das maßgeschneiderte Grundeinkommen, der neue Ökobonus, die andere Politik – einfach, einleuchtend, radikal, machbar« (GEW)

»Ein quergebürsteter Beitrag zur Debatte, wohin sich die deutsche Gesellschaft nach dem Versagen der Märkte orientieren soll« (Elisabeth Zoll in der Südwest-Presse)

Lobby Planet Berlin

Bchtitel: LobbyPlanet Berlin, ein Reiseführer durch den Lobbydschungel
Schätzungsweise 5.000 Lobbyisten tummeln sich in Berlin. Sie nehmen Einfluss auf Entscheidungen, die jeden und jede betreffen. Ob es um die Finanzmärkte geht, um Klimaschutz oder die Lebensmittel, die wir essen – überall hinterlassen Lobbyisten ihre Spuren, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.
Der Lobby Planet Berlin führt anhand von 55 Stationen anschaulich in den Berliner Lobbydschungel ein. Er stellt Ihnen zahlreiche Lobbyorganisationen, Kampagnen und Netzwerke vor und erläutert ihre Methoden und Tricks.
Dabei geht es nicht immer zimperlich zu. Zahlreiche Beispiele von der Finanzlobby über die Tabakindustrie bis zur Klimapolitik machen anschaulich, wie unethische Lobbypraktiken, privilegierte Zugänge und Machtungleichgewichte demokratische Prozesse untergraben.

Inhalte im Überblick
  • Karte des Regierungsviertels mit verschiedenen Routenvorschlägen (pdf mit Inhaltsverzeichnis; Karte von Janek Jonas)
    • Fakten und Trends aus der Berliner Lobbyszene
    • Knappe Informationen zu zahlreichen Verbänden, Agenturen und Unternehmen
    • Hintergrundinformationen zu mächtigen Akteuren wie der Energie-, Finanz-, Pharma- oder Rüstungslobby und Fallbeispiele für Kampagnen wie die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ oder „Du bist Deutschland“
    • Handlungsvorschläge für mehr Transparenz und Demokratie
    • Der Reiseführer hat 168 Seiten (Taschenformat), zweifarbig mit zahlreichen Fotos.

Hier können Sie den Lobby Planet Berlin für 7,50 Euro plus Versandkosten bestellen. Erfahren Sie mehr darüber, wie Lobbyisten die Politik beeinflussen: http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/lobbyplanet-berlin/bestellen/

"Feindbild Islam"

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Erste Veröffentlichung der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus in Köln

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln legt die Dokumentation der Fachtagung "Feindbild Islam. Rechtspopulistische Kulturalisierung des Politischen" vor, die die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus des NS-Dok mit der Arbeitsstelle Neonazismus der FH Düsseldorf (FH D) im September 2008 veranstaltet hatte. Sie stellt die erste Veröffentlichung in der neuen Reihe "Beiträge und Materialien der Info- und Bildungsstelle" dar. Damit leisten die Herausgeber, Alexander Häusler (FH D) und Hans-Peter Killguss, einen Beitrag zu einer kontroversen, aber sachlichen und differenzierten Diskussion um den Islam als Konfliktfeld und die rechtspopulistische Besetzung sensibler Angstthemen. Das teilte Simone Fischer, Informations- und Pressestelle der Fachhochschule Düsseldorf am 6. Februar 2009 mit.

Gerade in Köln ist diese Debatte stark emotionalisiert. Hier kommt eine komplizierte Gemengelage zum Ausdruck: Auseinandersetzungen um einen lokalen Moscheebau, Debatten um Integrationsdefizite, Fragen zum interkulturellen Dialog und zu religiös und politisch aufgeladenem Fundamentalismus, sowie Agitationsformen von Rechtsaußen.

Die Broschüre trennt auf insgesamt 96 Seiten einerseits die öffentliche Auseinandersetzung um und mit Muslimen von Pauschalisierungen und politischen Instrumentalisierungsversuchen, andererseits analysiert sie die vielfachen Zusammenhänge zwischen diesen beiden Diskussionssträngen. Die Tagungsbeiträge der 19 Referentinnen und Referenten und die Podiumsdiskussion machen die gemeinsamen Herausforderungen deutlich, aber auch die unterschiedlichen Zugänge derer deutlich, die mit der Thematik befasst sind. Sie beleuchten den Komplex aus verschiedenen Perspektiven der Theorie, aber auch aus der politischen und pädagogischen Praxis. Dabei kommen auch kontroverse Positionen zum Ausdruck.

Nicht nur in Köln, sondern auch in anderen Städten hat die Diskussion um Moscheebauten und das Auftreten der extremen Rechten weiterhin große Bedeutung. Die Broschüre hält keine Patentrezepte bereit, gibt aber Denkanstöße und stellt eine wichtige Unterstützung für alle diejenigen dar, die die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Thematik suchen.

Feindbild Islam. Rechtspopulistische Kulturalisierung des Politischen.
Dokumentation zur Fachtagung vom 13. September 2008.
Hrsg.: Alexander Häusler, Hans-Peter Killguss.
Köln: NS-Dokumentationszentrum/ibs 2009.
ISBN 978-3-938636-00-8
Beiträge und Materialien 1 der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus.

Die Publikation ist für drei Euro im NS-Dokumentationszentrum und im Buchhandel erhältlich.
Weitere Informationen:
http://www.fh-duesseldorf.de
http://soz-kult.fh-duesseldorf.de/forschung/forschungsschwerpunkte/

Aldi-Aktionswaren aus China – Arbeits- und Frauenrechte bleiben auf der Strecke

Siegburg, 03.02.2009. Heute veröffentlicht das SÜDWIND-Institut eine neue Studie über die Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben des Aldi-Konzerns. Die Recherchen in chinesischen Betrieben, die Aktionswaren für den größten deutschen Discounter herstellen, deckten massive Missstände auf. Autorin Ingeborg Wick fordert daher von Aldi und der Politik wirksame Gegenmaßnahmen.

Der deutsche Discounterprimus Aldi bietet jährlich ca. 2.500 Aktionswaren zu sensationell niedrigen Preisen an, darunter PCs, Fahrräder, Gitarren, Handmixer und Textilien. Im Jahr 2008 erwirtschaftete das Unternehmen damit 20% seines auf 35 Mrd. € geschätzten Gesamtumsatzes. Mehr als 40% der Aldi-Aktionswaren wurden in China hergestellt.

Aktionswaren sind zu einem Schlüsselelement im Konkurrenzkampf des Lebensmitteleinzelhandels geworden. Sie locken immer mehr Kundinnen und Kunden in die Geschäfte und verdrängen damit die Konkurrenten insbesondere im Fachhandel vom Markt.

Im Einkauf der Waren herrscht das Prinzip ‚Kostensenkung um jeden Preis‘. „Die Schnäppchenhits der Discounter werden mit systematischen Verletzungen von Arbeits- und Frauenrechten bei globalen Zulieferern erkauft“, so Ingeborg Wick, Mitarbeiterin des SÜDWIND-Instituts.

Sie hat gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern in China die Arbeitsbedingungen bei Aldi-Zulieferern von Elektronik-, Haushalts-, Kosmetik- und Textilwaren in Süd-China untersucht. Die Recherchen belegen massive Missstände. „Die meist weiblichen Beschäftigten arbeiten bis zu 91 Stunden pro Woche und können dennoch von ihren kargen Löhnen kaum leben. Der Arbeitsdruck ist enorm, und Fehler werden mit Geldbußen bestraft. Zudem werden grundlegende Rechte verletzt. Die Frauen erhalten weder Mutterschutz noch können sie unabhängige Gewerkschaften gründen“, so Frau Wick. „Es handelt sich um Verletzungen von Arbeits- und Frauenrechten, wie sie in der arbeitsintensiven Industrie Chinas durch den Preisdruck von hiesigen Importunternehmen typisch sind.“

SÜDWIND hatte bereits im Frühjahr 2007 eine Studie über Aldi-Zulieferer im Textilbereich veröffentlicht. Die Reaktionen des Konzerns auf die dort geäußerte Kritik sind unzureichend. In Kürze startet die internationale Clean Clothes Campaign eine groß angelegte Kampagne mit dem Schwerpunkt „Discounter und Textilien“.

Mit seiner neuen Studie will das SÜDWIND-Institut auch branchenübergreifende Initiativen fördern sowie den Druck auf Discounter und die Politik in Richtung einer globalen Sozialverpflichtung von Unternehmen erhöhen.

Die Studie finden Sie unter http://www.suedwind-institut.de/downloads/2009-02_SW_ALDI-Studie-2.pdf (Adobe-PDF-Document, 2,2 MB)

Gedruckte Fassungen können zum Preis von 5 Euro (ab 10 Expl. 3,50 Euro) plus Versandkosten bei SÜDWIND erworben werden.

Kontakt: Ingeborg Wick, E-Mail: wick@suedwind-institut.de, Tel. 02241/259530


Bestellung

Hiermit bestelle ich ………. Exemplar/e der SÜDWIND-Studie „Arbeits- und Frauenrechte im Discountgeschäft - Aldi-Aktionswaren aus China“ zum Preis von 5 € pro Exemplar (ab 10 Ex. kostet die Studie 3,50 € pro Ex.).

DIN A4, 60 Seiten; Preis: 5 Euro, ab 10 Expl. 3,50 Euro (bei Sendungen bis 1000 g kostet der Versand 2,50 Euro. Für Sendungen ab 1000 g werden die Portokosten in Rechnung gestellt).


Name ………………………………………………………………………………………….

Adresse ……………………………………………………………………………………….

Ort/Datum ……………………………………………………………………………………..

Unterschrift ……………………………………………………………………………………


Bitte zurücksenden an SÜDWIND, Lindenstr. 58-60, 53721 Siegburg, Fax: 02241 / 51308, E-Mail: buero@suedwind-institut.de

eBook und iPhone

iPhone und Goethe, eBook

Zahlen sprechen für sich. Wie heubach media meldet, verkaufte der IT-Dienstleister mehr als 10.000 deutschsprachige E-Books auf dem iPhone innerhalb von 90 Tagen. Das meldete buch-pr.de, das Kompetenzportal für deutsche Verlage.

Geschäftsführer Matthias Heubach: "Innerhalb von nur 90 Tagen (Zeitraum: 15.1. - 15.4.2009) haben wir mehr als 10.000 E-Books auf dem iPhone verkauft. Wir freuen uns über diesen Erfolg, zusammen mit unseren Partner-Verlagen wie Hoffmann & Campe, Pabel-Moewig, Herder, heragon, NWB, sellier, Acabus & TIKWA Comics. Auch E-Book-APPs für 9,99 Euro und sogar 17,99 Euro verkaufen sich deutlich besser, als von den Verlagen erwartet. Die Nachfrage nach deutscher Literatur wächst jeden Tag, denn mehr als zwei Million deutschsprachige Nutzer besitzen weltweit ein iPhone oder iPod Touch. Diese können aktuell nur auf ca. 150-200 deutsche Titel zugreifen."

Da lohnt sich das Hingucken:

Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW
www.ajum.de
AJuM der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die größte unabhängige Datenbank für Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland.

Aktionsbündnis für faire Verlage
www.ak-fairlag.com
46 Autorenverbände und andere Literaturinstitutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zu einer gemeinsamen Initiative für mehr Fairness im Verlagsbetrieb zusammengeschlossen und machen mit dem
"Aktionsbündnis für faire Verlage (Ak Fairlag)" unmissverständlich auf Missstände im Verlagswesen aufmerksam, die einseitig zu Lasten junger Autoren gehen.

Das Buch gegen Nazis

Das Buch gegen Nazis basiert auf den Inhalten der Online-Plattform »Netz gegen Nazis« und ist ein Kooperationsprojekt der Bundeszentrale für politische Bildung, der ZEIT und der Amadeu Antonio Stiftung. Die Publikation vermittelt kompaktes und grundlegendes Wissen zu Rechtsextremismus und gibt viele praktische Tipps. Es stellt darüber hinaus beispielhafte Initiativen gegen Rechts vor und empfiehlt Ansprechpartner/innen für Ratsuchende.

Toralf Staud, Holger Kulick: Das Buch gegen Nazis. Rechtsextremismus - Was man wissen muss und wie man sich wehren kann. 2009, 304 S., 12,95 Euro, ISBN 978-3-462-04160-6

Informationen und Bestellung online

http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/das-buch-gegen-nazis-1010

Grenzenlose Mobilität?

In 'Larkin Terminal' beschreibt Christophe Fricker das Reisen als Existenzform der Gegenwart Leipzig (ddp direct) - Für den Mobilen ist Fortbewegung schon Leistung. Er ist nicht weg, aber immer woanders. Er hat überall Freunde, ist aber nie für sie da. Das geht, denn es geht heute fast alles, solange man sich organisieren kann: weiß, wie man ein Visum bekommt, und wo die nächste Bäckerei ist. Für Christophe Fricker ist Heimat der Ort, wo er die Reihenfolge der Ampelschaltungen an großen Kreuzungen kennt.

Christophe Fricker hat irgendwann angebissen und sich dem Dogma der Mobilität verschrieben. Zwischen seinem 20. und seinem 30. Geburtstag hat er siebenmal interkontinental seinen Wohn-, Studien- und Arbeitsort gewechselt.

Seine Erfahrungen hat er in Form von literarischen Reisereportagen verarbeitet, die im Herbst vom Leipziger Plöttner Verlag veröffentlicht werden. In 'Larkin Terminal' versammelt Fricker Geschichten eines sozialen Schleudertraumas, Stories über Orte und Menschen in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Es ist aber auch ein Buch, das Momente des Anhaltens und der Gemeinsamkeit feiert: den Krug Wasser, der an einer Straße in Myanmar von einem zum anderen gereicht wird, den Tee, den die Frau eines englischen Dichters in Ohio serviert.

Fricker reist mit Gedichten, und immer wieder zu Dichtern: 'Aus solchen Augenblicken der neuen Zugewandtheit entstehen leichter Gedichte als aus dem Trott gleichförmiger Tage. Deshalb bin ich auf Reisen, denke ich mir. Und auch Dick Davis' Reisegedichte, die Gedichte vom unsteten Leben zeugen davon.' So erkundet 'Larkin Terminal' die therapeutische Kraft der Lyrik. Sinnlich, dicht und sprachlich variantenreich entsteht das Bild eine modernen Nomaden, der für das Wichtigste keinen Koffer braucht: die Poesie.

Christophe Fricker: Larkin Terminal. Von fremden Ländern und Menschen, Oktober 2009, Plöttner Verlag, ca. 140 Seiten, 16,90 Euro.

Freitag, 27. August 2010

Klassische Geologische Quadratmeile, Ilsenburg, Lerbach, Harzgerode und Drübeck

Fülle von Harzthemen in der August-Ausgabe der Heimatzeitschrift „Unser Harz“

Clausthal-Zellerfeld. Harz-Autor Dr. Edgar Presia aus Harzgerode im Zentrum des Unterharzes erinnert in seiner einleitenden Arbeit „Harzgeroder Heimatbund bewahrt Kulturgut des Künstlers und Bronzegießers Wilhelm Otto (1871 - 1943)“ vorab an Vergangenes dieses Raumes, Bergbau und Hüttenwesen sowie Handwerk, die durch den ‚Technischen Fortschritt‘ harte Wandlungen erfuhren. Der Harzgeroder Wilhelm Otto erlernte im nahen Mägdesprunger Eisenhüttenwerk die Gussherstellung und studierte dann in Berlin-Charlottenburg an der Kunstgewerbe- und Handwerksschule die Praxis des Bronzegusses. 1916 wurde er dort zum Professor ernannt. Viele seiner Kunstwerke sind durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen. Die in England lebenden Nachkommen von Otto haben in diesem Jahr seinen erhaltenen Nachlass dem Kultur- und Heimatbund Harzgerode überlassen, der die reichhaltige Otto’sche Sammlung nunmehr der Öffentlichkeit im Schloss präsentiert.

Zum Titelbild des Heftes, einem interessanten geologischen Aufschluss im Naturschutzgebiet Butterberggelände bei Bad Harzburg, gehört die Untersuchung von Dr. Friedhart Knolle (Goslar) zur Frage, ob Goethe den Begriff „Klassische Quadratmeile der Geologie“ prägte und ob er ursprünglich auf den Harz gemünzt war. Ein interessanter Exkurs über Arbeiten und Ansichten von herausragenden Geologen wie A. G. Werner (Freiberg/Sa.), A. v. Humboldt oder W. v. Goethe. Doch nicht Goethe war es, der den Begriff „Klassische geologische Quadratmeile des Harzes“ für den Nordharz und den nördlichen Harzrand prägte, wie oft behauptet wird, sondern wohl Alexander von Humboldt. Jürgen Thielemann aus Hannover erinnert in seinem Bericht an seinen Vater Otto Thielemann aus Goslar, wo dieser Lehrer an der Realschule Hoher Weg war und darüber hinaus ein bekannter Urgeschichtsforscher, Heimatpfleger und Naturschützer mit
schriftstellerischer Begabung. In seinen vielen Veröffentlichungen beschäftigte er sich besonders mit der plattdeutschen Sprache, aber auch mit Flurnamen. Die UH-Ausgabe widmet sich in einem weiteren
Abschnitt dem Plattdeutschen: Plattdütsch varbindt. Werner Haberland aus Ilsenburg erzählt hierzu wieder seine kleinen Geschichten. Rainer Kutscher aus Lerbach widmet seinen Bericht der Geschichte von drei alten Häusern mit „Tritten“ an der Dorfstrasse. Leserbriefe zur Herkunft des Namens „Brocken“ und zur Verkehrssicherungspflicht mit Unterquerungen für die Wildkatze an der Harzhochstraße bei Königsrode und Nachrichten aus dem Nationalpark Harz zur Karausche, dem Fisch des Jahres 2010, und
zur Kunstausstellung „Natur – Mensch“ in Sankt Andreasberg runden das Leseangebot ab.

„Unser Harz“ ist über die Oberharzer Druckerei in Clausthal-Zellerfeld(Tel. 05323/2533, Fax 2534, Mail:fischerthielbar.clausthal@t-online.de)
zu beziehen: Einzelheft 2,10 € + Versandkosten, Abopreis (12 Hefte, 27 €, inkl. Mwst. u. Versand.

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Dienstag, 24. August 2010

fairkehr-Titelthema »Mythos Jobmotor Autoindustrie«

Schönrechnen mit System

Berlin, 20.08.10: Es ist ein moderner Mythos, den die Autolobby den Bundesbürgern eingeimpft hat: Jeder siebte Arbeitsplatz hänge, so die gängige Meinung, vom Pkw ab. Nachprüfbare Belege - Fehlanzeige. So unwidersprochen sich dieser Glaube in die deutsche Verkehrspolitik eingenistet hat, so falsch ist er auch. Was hinter den großen Zahlen der Autolobby steckt und wie der von ihr angetriebene gigantische Ölbedarf auch in Mitteleuropa die Natur zerstört, zeigt der ökologische Verkehrsclub VCD in der aktuellen Ausgabe seiner Mitgliederzeitschrift fairkehr.

*Der Mythos von jedem siebten Arbeitsplatz gründet in ein paar absurden Annahmen“, betont Michael Rothgang vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in der fairkehr. Dies zeigten auch die nackten Zahlen: Nur jeder 50. Beschäftigte arbeitet an der Herstellung von Fahrzeugteilen, werden Dienstleitungen mit einbezogen, ist jeder 26. Arbeitsplatz mit dem Auto verbunden. Selbst wenn alle weiteren Verflechtungen - etwa mit der Textilindustrie, die Sitzbezüge liefert - beachtet werden, sind es 2,9 Millionen Jobs. Demnach hätte jeder 14. Erwerbstätige etwas mit Pkw zu tun. Doch auch dies ist laut Rothgang zu hoch angesetzt. So würden hierzulande auch ohne eine deutsche Autoindustrie Pkw verkauft, repariert und betankt.

Geradezu widersinnig seien da die systematisch schöngerechneten Zahlen der Autobauer. Diese gingen zum einen bei der Zurechnung von Jobs äußerst großzügig vor. Zum anderen würden sie als Basis nicht die 40,2 Millionen Erwerbstätigen wählen, die auch Selbstständige und Beamte umfassen, sondern nur die 35,8 Millionen Arbeitnehmer. Verschwiegen werde auch, dass viele im Pkw-Sektor Beschäftige auf dem Arbeitsmarkt einer weniger autofixierten Gesellschaft ebenso benötigt werden würden. Nur so könne die Autolobby ihren falschen Mythos aufrecht erhalten.

Dabei zahlten Mensch und Umwelt für die blinde Konzentration auf den Autoverkehr einen hohen Preis, denn die bei Ölbohrungen in Kauf genommenen Risiken würden immer größer. Dass die Industrie diese nicht im Griff habe, zeige die Ölpest im Golf von Mexiko. Auch die Verschmutzung der Meere durch den alltäglichen Förderbetrieb werde häufig missachtet: Mehr als eine Million Tonnen ölverseuchtes Produktionswasser gelangen täglich in die Nordsee, Jahr für Jahr entweichen so tausende Tonnen Öl. Ganze Ölteppiche sieht der Greenpeace-Mitarbeiter und Biologe Christian Bussau bei regelmäßigen Kontrollflügen: *In der Nähe der Ölplattformen ist die biologische Aktivität stark erniedrigt, viele typische Tierarten fehlen vollständig“, so Bussau in der aktuellen fairkehr. Auf diese Weise belasten die Folgen der Ölförderung die Weltmeere sogar stärker als einzelne Katastrophen.

Wie Mobilität ökologisch und ökonomisch sinnvoll gestaltet werden kann, hat der VCD bereits 1998 errechnet. So wären im Verkehrssektor heute 30 Prozent weniger CO2 und 200 000 Arbeitsplätze mehr möglich, wenn das damals entworfene Szenario umgesetzt worden wäre: Mit teurerem Sprit, Investitionen in Bus und Bahn, einer massenhafte Verbreitung des Drei-Liter-Autos und der Kombination von Rad, Bahn und Pkw. Dazu gehöre auch ein durchdachtes Carsharing-Konzept. Die Idee des Autoteilens befindet sich im Aufwind, die Anbieter verzeichnen teils zweistellige Zuwachsraten - politischen Restriktionen zum Trotz. Denn seit Jahren blockiert das Bundeswirtschaftsministerium ein Gesetz für öffentliche Carsharing-Stellplätze. Aus Gründen der Wettbewerbsgleichheit gegenüber herkömmlichen Autovermietern, sagt das Ministerium. Aufgrund fehlenden Verständnisses für den hohen Stellenwert des Autoteilens, sagen die Carsharing-Vertreter.

Alle Artikel zum Titelthema »Mythos Jobmotor Autoindustrie« lesen Sie in der Ausgabe 04/2010 der VCD-Mitgliederzeitschrift fairkehr, dem Magazin für Umwelt, Verkehr und Reisen. Interessierten senden wir ein Rezensionsexemplar gerne kostenfrei zu. Weitere Informationen auch unterwww.fairkehr-magazin.de.

Samstag, 14. August 2010

Kritisches Handbuch der Elektrizitätswirtschaft

Die Autoren zeichnen die Liberalisierung des Strommarktes, ihre Vorgeschichte und die Folgen für Verbraucher, Beschäftigung und Arbeitsbeziehungen in der Elektrizitätswirtschaft nach. Sie zeigen, dass nach der Marktöffnung dringender Regulierungsbedarf besteht.



Bontrup, Heinz-J. / Marquardt, Ralf-M.
Kritisches Handbuch der deutschen Elektrizitätswirtschaft
Branchenentwicklung - Unternehmensstrategien - Arbeitsbeziehungen. Reihe: Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 112.
Berlin: edition sigma 2010, ISBN: 978-3-8360-8712-4. 475 Seiten, Preis: 29,90 EUR, im Buchhandel
Kurzbeschreibung
Die Liberalisierung der deutschen Elektrizitätswirtschaft zielte primär darauf, Produktivitätsreserven zu bergen. Zugleich wurde die Absicht verfolgt, in der Erzeugung Versorgungssicherheit zu gewährleisten sowie Nachhaltigkeits-Ziele zu berücksichtigen. Welche Ergebnisse hat die Umwälzung des Strommarkts tatsächlich erbracht? Dieses Handbuch zieht dazu eine überaus kritische Bilanz. Es zeichnet systematisch den politischen Entscheidungsprozess nach und verdeutlicht, wie sehr die Marktöffnung einer funktionierenden Regulierung bedarf. Die Autoren stellen umfassend dar, wie sich die Marktstrukturen hin zu einer oligopolistischen Versorgungslandschaft entwickelt und wie sich Preise, Investitionen, Erlöse und Beschäftigung verändert haben. In bisher einzigartiger Form reflektieren sie aber auch die Veränderungen in der Unternehmens- und Mitbestimmungskultur der Stromversorger. Abgerundet wird die Untersuchung durch einen Blick auf die Chancen und Risiken für die Stadtwerke. Mit seinem integrativen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Ansatz und seiner Fülle von Fakten und Daten ist das Handbuch eine unentbehrliche Informationsquelle für alle, die sich mit Energieversorgung wissenschaftlich, politisch oder praktisch befassen.

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Dienstag, 10. August 2010

Gentechnikfilz

Was der Film „Mit Gift und Genen“ über die Seilschaften zwischen Genehmigungsbehörden und Konzernen in den USA aufzeigt, ist in Europa und Deutschland nicht anders: „Die Politik ... ist umschlungen von einem fast undurchdringbaren Geflecht von Experten, Consulting-Firmen, Spezialagenturen, Arbeitsgruppen, Initiativen und den vielfältigen Aktivitäten ihrer Beamten, die gemeinsam mit der Industrie sowohl die Risikobewertung als auch die Risikokommunikation organisieren und dabei Politik und Öffentlichkeit zu ihrem Spielball machen.
Im Zentrum des Geflechts findet man dabei selten die großen Firmen selbst, sondern eher ,Spezialagenturen' mit exzellenten Kontakten zu Behörden, Politik, Medien und Konzernen. Sie arbeiten als Tarnkappenstrategen der Industrie, finanziert sowohl durch die öffentliche Hand als auch durch die Wirtschaft, sie haben Netzwerke, Seilschaften und Klüngelrunden auf allen relevanten Ebenen organisiert, die Institutionen der EU-Mitgliedsstaaten infiltriert und eine weitgehende Definitionsmacht errungen.“
So formulierten es Antje Lorch und Christoph Then in ihrer 2008 erschienenen Studie „Kontrolle oder Kollaboration?“ - über die deutsche Gentechnik! Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch das Umweltinstitut München und die AutorInnen des Readers „Organisierte Unverantwortlichkeit“.
http://www.gruenes-blatt.de/wiki/index.php/2009-01:Gentechfilz

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