Samstag, 24. Dezember 2011

IMK Report Nr. 69

Im Bann der Austeritätspolitik, Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung 2012
Gustav Horn, Alexander Herzog-Stein, Peter Hohlfeld, Fabian Lindner, Katja Rietzler, Sabine Stephan, Achim Truger und Rudolf Zwiener

Die deutsche Konjunktur hat sich nach einem dynamischen Auftakt zu Jahresbeginn 2011 im weiteren Jahresverlauf merklich abgekühlt. Im Jahresdurchschnitt stieg das Bruttoinlandsprodukt um 3,0 %, im Jahresverlauf nur um 2,2 %. Die Aussichten für das Jahr 2012 stimmen nicht optimistisch. Eine Abschwächung der Weltkonjunktur, die Vertrauenskrise im Euroraum und der harte Sparkurs in vielen EU-Ländern führen im kommenden Jahr dazu, dass da Wachstumstempo der deutschen Wirtschaft zum Erliegen kommt. Im Jahr 2012 wird der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Jahresdurchschnitt voraussichtlich 0,1 % betragen, im Verlauf sogar 0,4 %. Die Arbeitslosigkeit wird erst im Verlauf des nächsten Jahres zunehmen. Die Arbeitslosenquote bleibt im Jahresdurchschnitt mit 6,9 % aber noch niedrig. Der Anstieg der Verbraucherpreise wird im kommenden Jahr 1,6 % betragen, nach 2,3 % in diesem Jahr.

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http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_69_2011.pdf



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Montag, 12. Dezember 2011

IMK Report Nr. 68

Deutsche Arbeitskosten: Eine Quelle der Instabilität im Euroraum
Auswertung der Eurostat-Statistik für 2010

Torsten Niechoj, Ulrike Stein, Sabine Stephan und Rudolf Zwiener

Die Arbeitskosten in der privaten Wirtschaft sind in Deutschland im Jahr 2010 lediglich um 0,6 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt der EU-Länder nahmen die Arbeitskosten hingegen um moderate 1,7 Prozent und im Mittel des Euroraums um 1,6 Prozent zu.

Damit hat sich in einem Jahr mit starkem Wirtschaftswachstum in Deutschland der langjährige Trend fortgesetzt, nach dem die Arbeitskosten in der Bundesrepublik deutlich langsamer zunehmen als in den anderen Ländern der Europäischen Union. So wuchsen die deutschen Arbeitskosten zwischen 2000 und 2010 nominal um durchschnittlich 1,7 Prozent pro Jahr. Im Durchschnitt des Euroraums betrug die jährliche Zunahme hingegen 2,8 Prozent, im EU-Durchschnitt 3,3 Prozent.

Insgesamt liegt Deutschland im Jahr 2010 bei den Arbeitskosten für die Privatwirtschaft im Mittelfeld der EU-Staaten mit 29,10 Euro pro Arbeitsstunde an siebter Stelle. Auch die deutschen Lohnstückkosten sind in den vergangenen Jahren deutlich langsamer gestiegen als bei fast allen europäischen Handelspartnern. Seit Beginn der Europäischen Währungsunion hat Deutschland damit seine preisliche Wettbewerbsfähigkeit insbesondere gegenüber den übrigen Ländern des Euroraums kontinuierlich erhöht. Dies hat zur Rekordentwicklung bei den deutschen Ausfuhren beigetragen, zugleich aber die Balance zwischen Außenhandel und Binnennachfrage in Deutschland geschwächt und die massiven wirtschaftlichen Ungleichgewichte im Euroraum gefördert.

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Sonntag, 4. Dezember 2011

Konsolidierung Griechenlands

IMK Report Nr. 66

Voraussetzungen einer erfolgreichen Konsolidierung Griechenlands
Gustav Horn, Fabian Lindner, Torsten Niechoj, Achim Truger und Henner Will. Unter der Mitarbeit von Lena Gerling und Michael Hachula

Derzeit ist Griechenland von öffentlichen Rettungspaketen der EU und des IWF abhängig, welche an harte Konsolidierungsauflagen gebunden sind, die von der Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF überwacht werden. Bis jetzt sind Griechenland Kredite im Volumen von 65 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt worden. Damit die weiteren Kredittranchen ausgezahlt werden, muss die griechische Regierung ihren Haushalt bis zum Jahr 2014 um insgesamt 52,1 Mrd. Euro konsolidieren. Das entspricht etwa einem Viertel der Wirtschaftsleistung von 2009. Im Jahr 2010 hat die Regierung bereits Konsolidierungsmaßnahmen von 18 Mrd. Euro bzw. 7,7 % des BIP durchgeführt. Trotz dieser harten Konsolidierung reißt Griechenland ein Defizitziel nach dem anderen. Das liegt allerdings nicht am geringen Sparwillen der Regierung, sondern daran, dass die Troika bei der Erarbeitung der Defizitziele die negativen Wirkungen der Sparprogramme auf das Wachstum deutlich unterschätzt hat: Die griechische Wirtschaft ist im dritten Jahr einer schweren Rezession und ein Ende ist nicht abzusehen. Ist Griechenland damit insolvent?
Nein, denn wie die Simulationen dieses Reports zeigen, wäre es unter plausiblen Zins- und Wachstumsannahmen möglich, den griechischen Haushalt wachstumsschonend zu konsolidieren. Würde die Troika einen weniger harten Defizitabbau verlangen und die Konsolidierungsmaßnahmen strecken, könnte die griechische Schuldenstandsquote schon ab 2017 sinken und im Jahr 2030 selbst unter vorsichtigen Wachstumsannahmen 120 % unterschreiten. Würde das Wachstum der griechischen Wirtschaft zusätzlich durch Investitionsprogramme und eine expansivere Wirtschaftspolitik der anderen Euroraumländer gestützt, könnte die Schuldenstandsquote 2030 sogar auf unter 80 % sinken.


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