Freitag, 7. September 2012

Jesus, der Kapitalist?!

Grözinger, Robert: Jesus, der Kapitalist
Edition Lichtschlag. Erschienen im FinanzBuch Verlag für 16,90€


Das christliche Herz der Marktwirtschaft
Anhand zahlreicher Beispiele aus der Bibel zeigt Robert Grözinger, dass die Gleichnisse, Aussagen und Mahnungen Jesu von den Prinzipien einer wirklich freien Marktwirtschaft untermauert sind. Grundsätzen wie Individualismus und Privateigentum sind Fundamente, die schon im Alten Testament gelegt wurden.

Soweit der Verlag, der schließlich ein Buch verkaufen muss, wenn es denn schon mal gedruckt ist. Mit der Realität hat diese Bibelexegese nichts zu tun. Einen Kapitalismus hat es um das Jahr Null unserer Zeitrechnung nicht gegeben und konnte es nicht geben. Die Produktionsmittel, die diese Stufe der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ermöglicht, war noch lange nicht erreicht.

Soweit so schlecht. Robert Grözinger ist nicht der Einzige und nicht der Erste, der dieser schnöden Tatsache den Mantel des Vergessens umlegen will. Nur dumm, dass gerade die "Finanzkrise" den Schleier der Beschönigungen, Begriffsverwirrungen und der Verdummung ein bisschen lüftet und den Blick auf die hässliche Fratze des Kapitalismus frei gibt.

Lass Jesus aus dem Spiel, Grötzi. Das hat der nicht verdient. Schließlich war er Sohn eines Zimmermanns und nahm einst die Peitsche zur Hand, um die Geldwechsler aus dem Tempel zu prügeln. "Folget mir nach", sagte der Mann aus Nazareth. Na klar, gerne. Er wäre heutzutage bei Attac. Und ich weiß nicht, ob er sich mit der Fimanztransaktionssteuer begnügen würde.

c4harry

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Dienstag, 4. September 2012

Aktuelle WSI-Ausgabe 6/2012

Stephan Schulmeister
Vorwärts in die 1930er Jahre?

Brigitte Aulenbacher, Kristina Binner, Birgit Riegraf, Lena Weber
Wissenschaft in der Entrepreneurial University - feminisiert und abgewertet?

Christian Förster, Johannes Klenk
Innovationskraft trotz Vetospieler: Bildungspolitische Reformen im deutschen Föderalismus

Jörg Sommer, Diana Wehlau
Spendable Finanzbranche - Privatisierte Alterssicherung?

Olaf Katenkamp, Helmut Martens, Arno Georg
Gestaltung des demografischen Wandels durch Tarifvertrag?

Reinhard Bispinck, WSI-Tarifarchiv
Tarifpolitischer Halbjahresbericht: eine Zwischenbilanz der Lohn- und Gehaltsrunde 2012

Thorsten Schulten
Europäischer Tarifbericht des WSI - 2011/2012

Torsten Müller, Hans-Wolfgang Platzer, Stefan Rüb
Transnationale Unternehmensvereinbarungen und die Vereinbarungspolitik Europäischer Betriebsräte

Thomas Langhoff, Ina Krietsch, André Schubert
Anforderungen an eine gesundheitsgerechte Gestaltung der Leiharbeit

Jörg Jurkeit
Die kreative Projektarbeit - Fachkräftesicherung in Brandenburg


2. Vorschau auf Heft 7/2012: Schwerpunktheft "Stabilisierung des Flächentarifvertrages – Reform der Allgemeinverbindlicherklärung“ (erscheint am 15. Oktober 2012)

Thorsten Schulten
Die Bedeutung der Allgemeinverbindlicherklärung für die Tarifvertragssysteme in Europa

Anne Dufresne, Nicole Maggi-Germain
Zwischen Staatsinterventionismus und Tarifautonomie - Die Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen in Frankreich

Maurice Rojer, Karin van der Veldt
Die Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen: Ein Eckpfeiler der niederländischen Arbeitsbeziehungen

Reinhard Bispinck
Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen - vom Niedergang zur Reform?

Florian Rödl
Europarechtliche Rahmenbedingungen für eine Reform des Arbeitnehmerentsendegesetzes

Wolfgang Däubler
Reform der Allgemeinverbindlicherklärung - Tarifrecht in Bewegung?

Gregor Asshoff
Sozial- und tarifpolitische Bedeutung der Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen im Baugewerbe


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Montag, 3. September 2012

SÜDWIND: Bildungs- und Aktionsmaterialien zu Partnerschaften mit China

Mit zwei neuen Materialien, einer Handreichung und einer Power Point Präsentation, hat das Institut SÜDWIND ein umfangreiches Paket von Bildungs- und Aktionsmaterialien zu Partnerschaften mit China fertiggestellt.

Das gesamte Paket besteht aus

- der Broschüre „China in Bewegung. Herausforderungen für deutsch-chinesische Partnerschaften“, 64 Seiten, Siegburg, April 2012,
- der Ausstellung „China in Bewegung. Herausforderungen für deutsch-chinesische Partnerschaften“, 9 Rollups, Verleih: SÜDWIND,
- dem Flyer zur Ausstellung „China in Bewegung. Herausforderungen für deutsch-chinesische Partnerschaften“,
- der Handreichung „Partnerschaften mit China. Handlungsmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft“, 8 Seiten, Siegburg, September 2012,
- der Power Point Präsentation „China in Bewegung. Herausforderungen für deutsch-chinesische Partnerschaften“, 38 Folien,
- und dem Film „Bewegung in China. Das Problem der Arbeitsmigration in Fujian“, 20 Min., gemeinsam mit dem Bündnis RLP-Fujian „Keine Partnerschaft ohne Sozialstandards“.

Anliegen der Arbeit von SÜDWIND zu den China-Partnerschaften in Deutschland ist es, die Fragen der nachhaltigen Entwicklung, der sozialen Sicherheit und der Arbeitsbedingungen als Thema in den vielfältigen deutsch-chinesischen Beziehungen zu verankern bzw. zur Sprache zu bringen. Mit der jüngsten Handreichung wie auch mit den zuvor erschienen Materialien will SÜDWIND insbesondere das Engagement zivilgesellschaftlicher Gruppen stärken, ohne das soziale Themen voraussichtlich eine Randerscheinung in den deutsch-chinesischen Beziehungen bleiben werden.

„Die Entwicklung zivilgesellschaftlichen Engagements in China bietet neue Chancen für die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Gruppen in Deutschland an den Partnerschaften“, so die SÜDWIND-Mitarbeiterin und Expertin für China-Partnerschaften, Dr. Sabine Ferenschild. „Diese Beteiligung muss allerdings von den Gruppen – zum Teil gegen Widerstände aus Politik und Wirtschaft – eingefordert werden.“



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Werkverträge – Die neue Lohndumping Strategie?!

Studie im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung von Philipp Lorig.

In jüngster Zeit mehren sich branchenübergreifende Beispiele für den vermehrten Einsatz von Werkverträgen, z.B. in der Elektro- und Automobilindustrie oder auch im Dienstleistungsbereich des Einzelhandels.

War Leiharbeit seit Beginn der 2000er Jahre das Mittel der Wahl, um Mindestlöhne zu umgehen und die Flexibilisierung der Unternehmen zu erhöhen, hält seit 2010 die prekäre Beschäftigungsform des Werkvertrages verstärkten Einzug in betriebliche Realitäten. Arbeit auf Werkvertragsbasis, in der die Beschäftigten nur für das Ausführen einer bestimmten Leistung bezahlt werden, scheint die neue Strategie des Lohndumpings zu sein, denn durch ihren Einsatz können Mindestlohnbestimmungen für Leiharbeit umgangen und unternehmerische Risiken an die Arbeitnehmer_innen weitergegeben werden.

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Studie: „Werkverträge – Die neue Londumping Strategie“, die im Auftrag der Rosa Luxemburg Stiftung von Philipp Lorig erstellt wurde mit der Beantwortung der Fragen, wie genau das System des Werkvertragseinsatzes inhaltlich und rechtlich funktioniert, was diese atypische Beschäftigungsform genau charakterisiert und wie weit sie schon verbreitet ist.

Zu diesem Zwecke wurden Experteninterviews mit Betriebsräten vor allem aus der Automobilindustrie geführt und der Stand der Forschung zum Thema erarbeitet.

Es zeigt sich, dass das Ausmaß des Werkvertrags- Einsatzes in den Betrieben viel höher ist als bisher bekannt und mit erheblichen finanziellen Einbußen und Unsicherheiten für die Beschäftigten einhergeht. Auch zeigen sich massive Einschränkungen der betrieblichen Mitbestimmung für Beschäftigte und Betriebsräte.

Der verstärkte Einsatz von Werkverträgen bringt – das kann als Ergebnis dieser Studie festgehalten werden - erhebliche negative Konsequenzen für die Beschäftigten und die betrieblichen Strukturen mit sich.

Studie herunterladen PDF rls_studie_werkverträge.pdf




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