Freitag, 26. März 2010

Harzer Rotvieh, Wurmbergschanze, Chausseebau und der Wolf im Harz

Clausthal-Zellerfeld. Das Editorial der neuen Unser-Harz-Ausgabe von Friedemann Schwarz aus Hohegeiß widmet sich einer Harzsage aus den 60er Jahren: „Die Wurmbergschanze und die Zonengrenze“, worin der Schanzenauslauf durch die damalige innerdeutsche Grenze behindert gewesen sein sollte. Wie gesagt, nur eine unbegründete Erzählung.

Der 2. Teil der verdienstvollen Geschichte von Friedrich Pieper aus St. Andreasberg um das vom Aussterben bedrohte Harzer Rotvieh folgt in dieser Ausgabe dem Januarheft. Hier geht es im Kern um den tatkräftigen Bauern Wolfgang Beuse aus Wildemann und den „Verein zur Erhaltung der Harzkuh und Harzziege e. V.“, eine Harzer Erfolgsgeschichte der letzten Jahre, die gleichzeitig eine Würdigung des alten Harzer Hirtenberufes darstellt.

Im Mundartgedicht „Faule Gretl“ heißt es dazu: „… wo kenntes Schenneres jehm, als wie von dn latzn bis zu dn ärschtn Schnee, änn jansn Summer lank Tohk for Tohk bein Harrjott Gast ze sän. Un dodrim wär der Kuhhert trutzdann ze benähdn.“

Günter Gebhardt aus Hannover hat wieder in den hannoverschen Archiven geforscht und liefert den Aufsatz: Über den Bau der ersten Chausseen im Westharz 1820 – 1870. Das damalige Wegebauwesen wird beleuchtet, welches Wegebaumaterial wurde verwendet und die Bauausführung einzelner Chausseen vorgestellt. Die Schotterverdichtung mit Dampfwalzen erfolgte erst ab 1865. Bemerkenswert ist auch der „Auszug aus den Straf-Bestimmungen zur Weggeld-Hebung, den Gebrauch der Chausseen und der Wege-Polizei“ aus 1834.

Der Lerbach-Chronist Rainer Kutscher setzt die Reihe der alten Häusernamen des Bergdorfes fort: „Auf der Halle“ wohnt man auf historischer Eisensteinhalde. Ein autobiographischer Bericht „Miene Muttersprake Plattdütsch“ widmet Dr. H.-J. Lorenz aus Magdeburg dem ostfälischen Platt, anschließend gefolgt von einer weiteren Serie von „Jeschichten uter DDR“ von Werner Haberland aus Ilsenburg. Das Nationalpark-Forum stellt den Harz und seine Vorlande als ein altes Wolfsgebiet vor – sie kommen wohl wieder und niemand muss vor ihnen Angst haben.

Diese UH-Ausgabe dürfte wieder den an Heimatgeschichte besonders interessierten Harzer Bildungsstätten reichlich Lesestoff bieten!

„Unser Harz“ ist über die Oberharzer Druckerei in Clausthal-Zellerfeld zu beziehen: Einzelheft 2,10 € + Versandkosten, Abopreis (12 Hefte) 27,00 € inkl. Mwst. u. Vkst.

Herausgeber: Herbert Aly für die Oberharzer Druckerei Clausthal-Zellerfeld,  Telefon 05323/2533, Fax 2534, eMail: fischerthielbar.clausthal@t-online.de

DGB-Tipps für prekäre Selbstständige

Der DGB hat eine Broschüre herausgebracht, die insbesondere schlecht verdienenden Solo-Selbstständigen helfen soll, ihre finanzielle Situation und sozialrechtliche Stellung zu klären. Mit den "Tipps für Selbstständige – Soziale Sicherung und wenn das Geld nicht reicht", geht der Dachverband der Gewerkschaften intensiv auf diese Zielgruppe ein und will "deutlich machen, dass es keine gespaltene Interessenvertretung von Solo-Selbstständigen und abhängig Beschäftigten geben darf".

Die Vorstellung, dass Selbstständige finanziell stark und deswegen nicht auf den Rückhalt einer Solidargemeinschaft angewiesen seien, entspreche immer weniger der Wirklichkeit, stellte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach zur Präsentation der Broschüre fest. "Die Solo-Selbstständigen verfügen häufig über wenig Betriebskapital, haben eine geringe Marktmacht und keine geschützten Strukturen, wie es zum Beispiel bei den 'klassischen' freien Berufen." Immer mehr Selbstständige seien auf Hartz IV-Leistungen angewiesen und viele von Altersarmut bedroht, betonte Buntenbach. Die Lage der rund 2,3 Mio. Solo-Selbstständigen sei "zum Teil sehr prekär".

Unzureichend ist nach DGB-Angaben neben der Einkommenssituation häufig auch die soziale Sicherung. Daher forderten die Gewerkschaften, dass Auftraggeber verpflichtet werden, sich an der Finanzierung der sozialen Sicherung von Solo-Selbstständigen zu beteiligen. Hier bringt Buntenbach als Beispiel eine Auftraggeberabgabe ins Spiel, die auch ver.di schon länger fordert.

Die von den mediafon-Beratern Erwin Denzler und Kurt Nikolaus verfasste Broschüre "Tipps für Selbstständige – Soziale Sicherung und wenn das Geld nicht reicht" ist als Einzelheft für 1,- Euro zzgl. Versandkosten über das DGB-Bestellsystem zu beziehen. Ab dem 21ten Exemplar kosten die Tipps nur noch 60 Cent pro Stück.
http://www.mediafon.net/meldung_volltext.php3?id=4b82b63e3b7c0&akt=news_allgemein

Sonntag, 7. März 2010

Gemeingüter - wem gehört die Welt?

Auf den ersten Blick haben Wasser und Wissen, Erbgut und Atmosphäre nichts gemeinsam. Was sie aber eint, ist, dass sie zum Nötigsten für ein menschliches Leben gehören. Doch sie gehen der Gesellschaft immer mehr verloren, weil sie privatisiert und der allgemeinen Verfügung entzogen, missbraucht oder unbezahlbar werden.

Die Welt gehört nicht mehr allen, sie wird eingezäunt und kommerzialisiert - zu unserem Schaden. Davon zeugen die weltweiten Konflikte über die Trinkwasserversorgung, den Zugang zu neuen Technologien oder den Umgang mit Regenwäldern. Das Buch will einen neuen Blick auf die gemeinsamen Besitztümer ermöglichen. Es zeigt die Vielfalt und Potenziale der Gemeingüter und erläutert Ansätze wie Creative Commons, Slow Food und Wissensallmende.

Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Wem gehört die Welt? Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter München 2009, 288 S., 24.80 Euro ISBN-13: 978-3-86581-133-2

Informationen und Bestellung online

http://www.oekom.de/buecher/themen/politikgesellschaft/archiv/buch/wem-gehoert-die-welt.html

Die Publikation ist auch als Netzausgabe im Internet - unter den Bedingungen der Creative Commons Public License - verfügbar. (PDF)

http://www.boell.de/downloads/economysocial/Netzausgabe_Wem_gehoert_die_Welt.pdf