Samstag, 21. Dezember 2013

einblick 22/2013

Die Richtung stimmt

Stärkung des Tarifsystems, Mindestlohn und Verbesserungen bei der Rente: Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD greift Interessen der ArbeitnehmerInnen auf. Die Gewerkschaften werden die Umsetzung kritisch begleiten.
(Seite 1)

Koalitionsvertrag unter der Lupe

Der DGB hat den schwarz-roten Koalitionsvertrag detailliert analysiert und bewertet. Ob Rente, Pflege oder Bildung – einblick zeigt, wo aus Sicht der Gewerkschaften die Richtung stimmt und wo es Nachbesserungsbedarf gibt.
(Seiten 2 und 3)

Klima der Angst

Mechthild Middeke, ver.di-Sekretärin im Fachbereich Handel, über die Auseinandersetzungen bei Amazon und die Forderungen an die Politik.
(Seite 7)

Http://Einblick.de




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Donnerstag, 28. November 2013

Sammlung betrieblicher Vereinbarungen 2013 - 2014

Die Hans-Böckler-Stiftung betreibt als gemeinnützige Einrichtung das Archiv Betriebliche Vereinbarungen. Dank der Unterstützung vieler Interessenvertretungen können wir inzwischen auf mehr als 14.000 Betriebs- und Dienstvereinbarungen zurückgreifen.

Zu über 90 Themenbereichen bieten wir bereits Auswertungen und Analysen an, stets mit dem Ziel, betriebliche Praktikerinnen und Praktiker konkret zu unterstützen.

Wir bitten in diesem Jahr um die Zusendung von betrieblichen Vereinbarungen zu allen Themenfeldern, die in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen wurden.

Es sollte sich nach Möglichkeit um abgeschlossene Vereinbarungen oder ähnliche Regelungen handeln. Dabei sind wir an allen, auch an wenig weit reichenden, Regelungen interessiert. Alle Vereinbarungen, die wir erhalten, werden streng vertraulich behandelt und keinen außen stehenden Personen zugänglich gemacht. Zitate werden nur in anonymisierter Form zugelassen.

Wenn Sie uns Vereinbarungen schicken, erhalten Sie Publikationen der Reihe kostenlos.

Die einmalige, auch unaufgeforderte Zusendung von Vereinbarungen ist uns ebenfalls willkommen.

Bitte schicken Sie die Vereinbarungen an:

Hans-Böckler-Stiftung
Archiv Betriebliche Vereinbarungen
Hans-Böckler-Str. 39
40476 Düsseldorf
Tel.: (0211) 77 78 - 288/167/129
Fax: (0211) 77 78 - 188

Für alle Fragen stehen wir gern zur Verfügung. Wir freuen uns auch, wenn sie diese Nachricht weiterleiten.

Mit freundlichen Grüßen,

Manuela Maschke



Dr. Manuela Maschke
Hans-Böckler-Stiftung
Referatsleiterin Archiv Betriebliche Vereinbarungen
Hans-Böckler-Str. 39
D-40476 Düsseldorf
office: +49/(0)211-7778-224
fax: +49/(0)211-7778-4224
manuela-maschke@boeckler.de
www.boeckler.de/betriebsvereinbarungen



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Montag, 25. November 2013

Nazi-Rüstungsproduktion in der Harzregion

Ein dunkles Kapitel Heimatgeschichte
Von Frank Baranowski

Jüngst erschien ein neues, umfangreiches Buch des Autors Frank Baranowski, das die Geschichte zahlreicher Ort im und am Harz berührt.
Zu einem Zeitpunkt, als im gesamten NS-Reich Kriegsführung und -rüstung erste Zerfallserscheinungen zeigten, der bevorstehende Zusammenbruch der Fronten sich abzeichnete und gezielte Luftangriffe der Alliierten die Schaltstellen der Rüstungsindustrie massiv lähmten, gab es in quasi letzter Minute Bestrebungen, wichtige Rüstungsbetriebe namentlich der
Flugzeugindustrie in den Harz und speziell die Region Südharz zu verlegen. Dies, obwohl die Region um Nordhausen bis dahin in der Rüstungspolitik keine wesentliche Rolle gespielt hatte.

Mit Ausnahme der unterirdischen Munitionsanstalten, die das Heer ab 1934 in stillgelegten Kaliwerken von Bernterode bis Sondershausen eingerichtet hatte, war im Gegensatz zum angrenzenden Gau Südhannover-Braunschweig ein nennenswerter rüstungskonjunktureller Aufschwung bis Mitte 1943 ausgeblieben – allenfalls Zulieferaufträge gingen in geringem Umfang an Betriebe südöstlich des Harzes.

Auch hatten sich bis zu dem Zeitpunkt nur wenige Firmen zum Zwecke der Kriegsproduktion in Nordthüringen neu angesiedelt, so etwa die Gerätebau GmbH oder der Röhrenhersteller Lorenz in Mühlhausen.

In den westlichen Harzkreisen Goslar und Osterode bot sich hingegen ein anderes Bild. Dort ließ sich in den Jahren 1934 bis
1938 eine Vielzahl neu gegründeter Betriebe nieder – eine Vorrangstellung nahmen dabei die chemische und die metallverarbeitende Industrie ein.

Rüstungsproduktion in Göttingen

In Göttingen verzeichneten Unternehmen der Feinoptik starke Zuwächse, ein weiteres wichtiges Standbein stellten Luftwaffenaufträge dar. Noch weitaus prononcierter war die Entwicklung in und um Braunschweig. Die Grundlagen dafür hatte die Reichswehr bereits Anfang der 1930er Jahre
mit ihrem Bestreben gelegt, sich trotz der auferlegten Beschränkungen des Versailler Vertrages ein engmaschiges Netz an Zulieferern für den
„Bedarfsfall“ zu schaffen.

Eine Vielzahl gerade alteingesessener Unternehmen profitierte davon. Bereits frühzeitig warben sie Rüstungsaufträge ein, die ihnen das Überleben in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sicherten, bevor sie später ganz von Rüstungsaufträgen abhängig wurden. So entstand – zudem durch die Ansiedlung der Reichswerke Hermann Göring und einiger anderer mit Staatsmitteln alimentierter Firmen – eine Industriedichte, die im
Reichsgebiet beispiellos blieb und zur Gründung ganzer Städte wie Salzgitter und Wolfsburg führte.

Einsatz von Zwangsarbeitern

Diese Ausweitung der Kriegsproduktion im Gau Südhannover-Braunschweig hatte zur Folge, dass in zunehmendem Maße Fremd- und Zwangsarbeiter
herangezogen, später auch mehr und mehr KZ-Sklaven eingesetzt wurden. Da in der nordthüringischen Industrie ein solcher rüstungskonjunktureller
Aufschwung nicht stattfand, blieb die Nachfrage nach ausländischem Personal zunächst gering. Erst mit der verstärkten Einberufung zur Wehrmacht im Zusammenhang mit dem Überfall auf die Sowjetunion begann ein stetiger Anstieg der Zahl der Fremd- und Zwangsarbeiter; bis Ende 1943 war das allerdings nur in den wenigsten Fällen auf eine wesentliche Aufstockung der Rüstungskapazitäten zurückzuführen.

Allein Rheinmetall-Borsig behauptete mit seinem Betrieb in Sömmerda eine Sonderstellung. Der Konzern hatte in Thüringen unter Missachtung der
Bestimmungen des Versailler Vertrages bereits im April 1921 die Zünderfertigung wieder aufgenommen und im Folgejahr die Entwicklung einer neuen Maschinenpistole vorangetrieben.

Im Oktober 1922 beauftragte
die Reichswehr das Unternehmen, die gesamte von den Alliierten für Deutschland zugelassene Menge an Zündern herzustellen. Unmittelbar nach der Machtübernahme begann Rheinmetall-Borsig mit einer stetigen Ausweitung seiner Kriegsproduktion in Sömmerda, die von nun an nicht mehr verdeckt betrieben werden musste. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Werk zum bedeutendsten Rüstungsunternehmen
Nordthüringens.

Das KZ Dora bei Nordhausen

Die wirtschaftliche Situation in Nordthüringen änderte sich in dem Moment, als die Raketenmontage in die von der Wirtschaftlichen Forschungsgesellschaft (Wifo) geschaffene und von Häftlingen des eigens gegründeten Buchenwalder Außenkommandos Dora unter unmenschlichen
Bedingungen ausgebaute Stollenanlage bei Niedersachswerfen verlagert wurde. In ihrer Verblendung plante die NS-Führungselite seit dem
Frühjahr 1944, nach dem Beispiel „Dora“ weitere Produktionsstätten in Nordthüringen unter Tage zu dislozieren, vorrangig solche der Flugzeugindustrie, wie es das Heer seit 1934 vorexerziert hatte. Dadurch
bedingt wurden fast explosionsartig weitere KZ-Außenlager gegründet, um deren Insassen als Arbeitssklaven auf den zahlreichen Baustellen der
Sonderstäbe auszubeuten, bis ihre Lebenskräfte sie verließen. Keine dieser projektierten und unter hohen Menschenopfern in Angriff genommenen „Großanlagen“ ging in Betrieb.

Scheinbare Sicherheit untertage

Gleichzeitig fand ab Mitte 1943 in immer stärkerem Umfang eine oberirdische Verlagerung von wichtigen Rüstungsbetrieben in diesen „Mittelraum“ statt. Die Betriebsverlegungen nahmen derartige Ausmaße an,
dass spätestens im zweiten Quartal 1944 kaum mehr freier Produktionsraum zur Verfügung stand und das Rüstungskommando dazu überging, im ganzen
Gebiet Wirtschaftszweige insbesondere der Textilindustrie zugunsten rüstungsindustrieller Verlagerungsbetriebe stillzulegen. Deren
Nutznießer war erneut vor allem die Flugzeugindustrie, die damit zu einer führenden Stellung in Nordthüringen gelangte. Federführend war dabei der Junkers-Konzern, der zahlreiche seiner dezentralisierten
Betriebe im Harz und Harzvorland unterbrachte.

Schauhöhle Heimkehle

Davon blieben auch die Naturhöhlen Thüringens nicht verschont. In der Heimkehle bei Uftrungen produzierte die Fa. Junkers Flugzeugteile.
Später wurde hier in einem der von Junkers ehemals mit Beschlag belegten Höhlenteile eine Gedenkstätte eingerichtet, die noch heute Bestandteil des Rundgangs in dieser Schauhöhle ist. Seit 2005 steht am Eingang der Heimkehle ein Gedenkstein zur Erinnerung an die KZ-Opfer des Außenlagers Rottleberode.
Mit dieser Verlagerungsbewegung erhöhte sich allein die Zahl der in Nordhausen tätigen Ausländer, bezieht man die in der Boelcke-Kaserne untergebrachten Zivilarbeiter der „Nordwerke“ ein, auf über 10.000. Auf diese Weise kam es im Stadtgebiet zu einem Ausländeranteil von fast 25 %, weit mehr als z. B. in der Industriestadt Essen, die die meisten ausländischen Arbeitskräfte im Arbeitsamtsbezirk Rheinland zählte.

Intention des neuen Buches ist es, diese Strukturveränderungen und ihre Gründe zu analysieren. Es soll der Weg vom „Notstandsgebiet“
Nordthüringen zu einem wenn auch unvollendet gebliebenen Rüstungszentrum dokumentiert und nachgezeichnet werden; eine Zusammenballung von
Waffenschmieden, die als Torso nur durch Ausbeutung von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen entstand und Zahllosen das Leben kostete. Als Kontrast
wird im ersten Kapitel ein Blick auf den schon ab 1933 zur Blüte gelangten industriellen Ballungsraum Salzgitter-Braunschweig-Hildesheim
– eines der Rüstungszentren des Reiches von Anfang an – und die weitaus geringer, aber dennoch intensiv vom Rüstungsaufschwung betroffenen südniedersächsischen Landkreise Göttingen, Goslar, Osterode und Northeim geworfen. Bei nahezu gleichen Ausgangsbedingungen nahm die Entwicklung dort einen ganz anderen Verlauf. Der rüstungsbedingte Aufschwung hielt in diesen Kreisen bis Kriegsbeginn an, erhielt nach 1939 durch den Krieg aber keine neuen Impulse. In der Endphase des NS-Regimes blieben hier nennenswerte Verlagerungstendenzen aus, wie sie in Nordthüringen zu
umwälzenden Veränderungen führten. Von gewisser Relevanz waren lediglich die Untertage-Bauvorhaben im Hils bei Holzen (Projekt „Hecht“), in denen
Zwangsarbeiter in großer Zahl zum Einsatz kamen. Nennenswert ist noch der Flugzeugbauer Heinkel, der im Herbst 1944 eine seiner Fabriken aus dem polnischen Mielec nach Bad Gandersheim in Gebäude der Firma Bruns
Apparatebau, die gerade bezugsfertig geworden waren, auslagerte. Er ließ dort von mehr als 500 Häftlingen des werkseigenen KZs Flugzeugrümpfe montieren.

Vorbereitungen schon vor 1933

Es lässt sich nachweisen, dass der zeitversetzte Rüstungsaufschwung nicht nur infrastrukturelle Gründe hatte. Vielmehr war er im heutigen Niedersachsen bereits in der Weimarer Republik angelegt und hatte seine Grundlagen in den frühen, unter Verletzung der Abrüstungsbestimmungen des Versailler Vertrages betriebenen Aufrüstungsbestrebungen der Militärs. Die „Flucht aufs Land und in die Provinz“, insbesondere in das bis 1943 nur untergeordnet mit Rüstungsaufträgen bedachte Nordthüringen, war hingegen einzig aus der Not des alliierten Bombenkriegs und dem Streben nach Dezentralisierung der Kriegsmaschinerie erwachsen, ohne nachhaltige Auswirkungen auf die Zeit nach dem Krieg. Zur Verdeutlichung dieser in Schüben vollzogenen Entwicklung werden die Steuerungsmechanismen aufgedeckt und die an dem Prozess beteiligten administrativen Entscheidungsinstanzen auf politischer und militärischer Ebene benannt. Darüber hinaus wird die Frage nach Verantwortung, Schuld und Täterschaft, insbesondere von Industrie und Wirtschaft, angesprochen.

Auch KZ-Häftlinge werden eingesetzt

Nachdem die Quelle ausländischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener nahezu versiegt war, griffen die Unternehmen verstärkt auf das letzte noch verbliebene Arbeitskräftereservoir zurück und integrierten in
zunehmendem Maße KZ-Häftlinge, zum Teil in Baracken unmittelbar neben den Fabriken untergebracht, in ihren Produktionsablauf. In diesem Zusammenhang werden die unterschiedlichen Lebens- und Existenzbedingungen in den Fabriken und in der Vielzahl an Untertagebaustellen der SS untersucht und bestehende Unterschiede aufgezeigt. Abschließend wird erörtert, ob es ein gezieltes Programm der „Vernichtung durch Arbeit“ gab, also der Einsatz von Häftlingen Mittel zum Zweck ihrer Vernichtung war, oder ob die Vernichtung eine einkalkulierte, nicht aber vorsätzlich und willentlich herbeigeführte Folge des Zwangsarbeitereinsatzes war.

Der Band schließt eine wichtige Lücke in der heimatkundlichen Literatur, enthält zahlreiche neue, bisher kaum bekannte Fakten und ist ein Muss für alle am Thema Interessierten.

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Frank Baranowski (2013): Rüstungsproduktion in der Mitte Deutschlands von 1929 bis 1945. Südniedersachsen mit Braunschweiger Land sowie Nordthüringen einschließlich des Südharzes – vergleichende Betrachtung des zeitlich versetzten Aufbaus zweier Rüstungszentren. Festeinband 24 x 17 cm, 608 S., 273 Abb., darunter 260 Fotos, Verlag Rockstuhl, Bad
Langensalza, ISBN 978-3-86777-530-4, 49,95 €,
http://www.verlag-rockstuhl.de/epages/63713257.sf/de_DE/?ObjectID=30277519

Spurensuche Harzregion e.V.
Dr. Friedhart Knolle
www.spurensuche-harzregion.de



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Montag, 18. November 2013

Zerfällt die deutsche Arbeitgeberlandschaft?

Aktuelles Schwerpunktheft der WSI-Mitteilungen

Zerfällt die deutsche Arbeitgeberlandschaft? Wissenschaftler beleuchten Entwicklung der Verbände

Das System der Tarifverträge ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten löchriger geworden. 1998 galten Tarifverträge noch für 76 Prozent der Beschäftigten in Westdeutschland und für 63 Prozent in Ostdeutschland. 2012 lag die Tarifbindung dagegen nur noch bei 60 Prozent im Westen und 48 Prozent im Osten. Das liegt nicht nur an einem geringeren Organisationsgrad der Arbeitnehmer, sondern auch an Erosionserscheinungen auf der Arbeitgeberseite. Wissenschaftler haben in der aktuellen Ausgabe der WSI-Mitteilungen Fakten zusammengetragen und die Auflösung traditioneller Strukturen untersucht.*

Zum Vertragsschluss braucht es immer zwei. Wenn bestehende Unternehmen aus dem Arbeitgeberverband austreten, in die so genannte OT-Mitgliedschaft (OT = ohne Tarif) wechseln oder neue Unternehmen gar nicht erst eintreten, fehlt Arbeitnehmerorganisationen der Ansprechpartner. PD Dr. Martin Behrens, Forscher am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung, unterscheidet zwischen einer äußeren und einer inneren Erosion der Arbeitgeberverbände.

Mit äußerer Erosion ist gemeint, dass die Verbände Mitglieder verlieren. Beispielsweise büßte Gesamtmetall allein zwischen 1993 und 1996 über 20 Prozent seiner Mitgliedsunternehmen ein. Doch nicht nur Verbandsaustritte schwächen die Interessenvertretungen der Arbeitgeber. Längerfristig wirkt es sich auch aus, wenn durch natürliche Fluktuation ausgeschiedene Firmen nicht durch neue ersetzt werden können. Im Übrigen sind es nicht nur wirtschaftlich schwache Unternehmen, die den Verbänden den Rücken kehren, hat Behrens beobachtet. Es handelt sich also keineswegs um ein Phänomen, das vor allem angeschlagene Firmen betrifft, die sich Tariflöhne nicht leisten können.

Dazu kommt die innere Erosion der Verbände, die um die Jahrtausendwende eingesetzt hat. Unternehmen bleiben Verbandsmitglieder, scheiden aber aus der Tarifbindung aus. Behrens zufolge bietet gut die Hälfte der rund 700 Arbeitgeberverbände in Deutschland eine OT-Mitgliedschaft an. Meist ist dies die Reaktion auf vorangegangene Mitgliederverluste. Im Jahr 2010 hatten 42 Prozent der Mitgliedsunternehmen von Gesamtmetall den OT-Status. Allerdings entfallen auf diese Unternehmen nur 17 Prozent der Beschäftigten. Das heißt: Es sind eher die kleineren Unternehmen, die sich der Tarifbindung entziehen.

Im internationalen Vergleich ist Deutschland ein Sonderfall, wie Dr. Bernd Brandl von der Universität York in Großbritannien feststellt. Zwar ist das Organisationsniveau - etwa 60 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Unternehmen, die in einem Arbeitgeberverband sind, um die 20 Prozent der Arbeitnehmer in einer Gewerkschaft - nichts Besonderes. Aber der Rückgang auf der Arbeitgeberseite ist ein deutsches Phänomen. Als eine Ursache betrachtet der Wissenschaftler die Strategie der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, auf die Dezentralisierung von Tarifverhandlungen zu drängen. "Somit entzieht sich der Verband sukzessive seine Existenzgrundlage, was sich in einem Rückgang an Mitgliedern manifestiert", so Brandl.

Nicht nur ihre tarifpolitische Funktion haben die Arbeitgeberverbände teilweise eingebüßt. Auch auf einem anderen Feld, nämlich beim politischen Lobbying, setzen zumindest größere Unternehmen heute auf eigene Zugänge, anstatt sich auf die Arbeit des Verbands zu verlassen, schreibt Dr. Rudolf Speth von der Universität Kassel. Der Experte für politische Kommunikation erklärt dies unter anderem mit der Auflösung traditioneller Netzwerke und der Globalisierung: Die Kontakte zwischen Parteien und Verbänden sind nicht mehr so eng wie in früheren Jahrzehnten und eine neue Managergeneration setzt andere Prioritäten. Nicht zuletzt, weil die Unternehmen auf internationalen Märkten agieren und ihnen die national organisierten Verbände weniger hilfreich erscheinen.

Allerdings wäre es zu einfach, alle Arbeitgeberorganisationen in einen Topf zu werfen. Sie unterscheiden sich von Branche zu Branche, was Auswirkungen auf die Beziehungen zu den Gewerkschaften hat. Entsprechend existieren nach den Analysen von Dr. Markus Helfen, Forscher an der Freien Universität Berlin, unterschiedliche Typen von Sozialpartnerschaft. So arbeiten Arbeitgeber und Gewerkschaften in der chemischen Industrie eng und meist geräuschlos zusammen, hier ragten "die sozialpartnerschaftlichen Arrangements durch Tiefe und Breite besonders" heraus; während die Auseinandersetzungen in der Metallindustrie häufig konfrontativer sind. Helfen spricht hier von einer "Konfliktpartnerschaft". Als brüchig oder nicht existent erweist sich die Sozialpartnerschaft dagegen in neueren Branchen wie den Industriedienstleistungen oder der Leiharbeit. Hier fehle es Gewerkschaften häufig an einem Gegenüber, das vertrauensvolle Kooperation ermöglicht, konstatiert der Forscher.

Wie lassen sich sozialpartnerschaftliche Institutionen wieder beleben, vor allem der auf Verbandsebene ausgehandelte Flächentarif in verwaisten Sektoren? Der Göttinger Arbeitsrechtler Manfred Walser zeigt Möglichkeiten auf, das Tarifsystem auf dem Weg der Gesetzgebung zu stabilisieren. So ließen sich die Hürden senken, die heute einer Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen entgegenstehen. Zudem sei es sinnvoll, Ausweichmöglichkeiten wie Leiharbeit und Werkverträge zu begrenzen.

*Schwerpunktheft der WSI-Mitteilungen: Zerfällt die deutsche Arbeitgeberlandschaft? Ausgabe 7/2013. Link zum Inhaltsverzeichnis: http://www.boeckler.de/index_wsi-mitteilungen.htm

Beitrag von Martin Behrens: Arbeitgeberverbände - auf dem Weg in den Dualismus?: http://media.boeckler.de/Sites/A/Online-Archiv/12364



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Mittwoch, 13. November 2013

Mindestlohn: 8,50 Euro pro Stunde sind kein europäischer Spitzenwert

Entgegen anderslautenden Medienberichten würde Deutschland mit der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde keinen europäischen Spitzenplatz einnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung in einem aktuellen Vergleich der Mindestlöhne in Europa.

Nach Analyse des WSI-Mindestlohnexperten Dr. Thorsten Schulten "läge Deutschland mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde noch deutlich unterhalb des Mindestlohnniveaus in anderen westeuropäischen Staaten. Dies gilt erst recht, wenn man die entsprechende Kaufkraft des Mindestlohns berücksichtigt. Auch gemessen am Medianlohn, dem mittleren Stundenlohn, den Beschäftigte erhalten, stellen 8,50 Euro keineswegs einen ungewöhnlich hohen Wert da", betont Schulten.

Von den insgesamt 21 EU-Staaten, die über einen gesetzlichen Mindestlohn verfügen, liegt dieser in fünf Staaten oberhalb von 8,50 Euro (siehe Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Hierzu gehören Luxemburg mit einem Spitzenwert von 11,10 Euro, sowie Belgien, die Niederlande und Frankreich mit Werten zwischen 9,07 und 9,43 Euro. Selbst im krisengeplagten Irland liegt der Mindestlohn mit 8,65 Euro noch oberhalb der in Deutschland derzeit diskutierten Marke.
Der Vergleich gesetzlicher Mindestlöhne gemessen in Euro wird zudem teilweise durch starke Wechselkursschwankungen verzerrt. Dies gilt insbesondere für Großbritannien, dessen nationale Währung gegenüber dem Euro in den letzten Jahren um mehr als 30 Prozent abgewertet hat. Ohne diese Abwertung würde der britische Mindestlohn heute ebenfalls bei mehr als 9 Euro liegen.

Für die Beurteilung der Höhe eines Mindestlohns muss darüber hinaus berücksichtigt werden, welche Kaufkraft mit dem Mindestlohn verbunden ist. Um die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in Europa zu berücksichtigen, hat das WSI die Mindestlöhne auf der Grundlage von Kaufkraftparitäten neu berechnet (siehe Abbildung 2 in der pdf-Version). Ein Mindestlohn von 8,50 Euro würde demnach in Deutschland einem Kaufkraftstandard (KKS) von 7,14 Euro entsprechen. Der kaufkraftbereinigte Mindestlohn in Deutschland würde damit etwa auf dem Niveau des Mindestlohns in Großbritannien und deutlich unterhalb der Mindestlöhne in Frankreich, den Beneluxstaaten und Irland liegen.

Schließlich ist von Bedeutung, wie sich der Mindestlohn jeweils zum nationalen Lohngefüge verhält. Letzteres kann mit dem so genannten "Kaitz-Index" gemessen werden, der den Mindestlohn als Prozentsatz des nationalen Medianlohns misst. Die entsprechenden Daten, die hierzu regelmäßig von der OECD veröffentlicht werden, basieren allerdings auf nicht-harmonisierten nationalen Datenquellen und können deshalb lediglich als Näherungswerte angesehen werden. Nach Angaben der OECD variierten im Jahr 2011 die Mindestlöhne gemessen an den Medianlöhnen von Vollzeitbeschäftigten zwischen 71 Prozent in der Türkei und 35 Prozent in Tschechien, wobei die Mehrzahl der Länder einen Wert um die 50 Prozent aufweist (Abbildung 3).

Für Deutschland hat WSI-Forscher Schulten die aktuellsten vorliegenden Daten aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. Sie weist für das Jahr 2011 einen Medianlohn für Vollzeitbeschäftigte von 2.829 Euro brutto pro Monat aus. Bei einer 40-Stunden-Woche entspricht dies einem Medianlohn pro Stunde von 16,35 Euro. Dementsprechend würde ein Mindestlohn von 8,50 Euro im Jahr 2011 bei 52 Prozent des Medianlohns liegen. Berücksichtigt man darüber hinaus die Gehaltsteigerungen der Jahre 2012 und 2013, so entsprechen 8,50 Euro heute etwa 50 Prozent des Medianlohns. Mit diesem Wert befindet sich Deutschland lediglich im europäischen Mittelfeld.

Die PM mit Grafiken (pdf): http://www.boeckler.de/pdf/pm_wsi_ta_2013_11_06.pdf



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Donnerstag, 31. Oktober 2013

Harz-Zeitschrift 2013: Astfeld, Rathaus Wernigerode, Kloster Walkenried ...

Wernigerode. Soeben erschien im Lukas-Verlag Berlin der 65. Jahrgang der Harz-Zeitschrift für das Jahr 2013, die für den Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e. V. von Dr. Bernd Feicke herausgegeben wird.

Der Band enthält fünf Kurzfassungen der Redebeiträge der Tagung des Arbeitskreises Archäologie vom 10.11.2012 in Walkenried zur Wüstungskunde. In ausgewählten Aufsätzen zur Harzgeschichte gehen U.
Fuhrmann und R. Vogt der Frage nach, ob der „Gelbe Hof“ zwischen Thale und Weddersleben eine Wüstung oder einen Grabhügel darstellt. F. Rost untersucht Kirchenbauten im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel des 16. und 17. Jahrhunderts, darunter der vier Oberharzer Bergstädte. Die Bedeutung des Wernigeröder Rathauses als Rechtsort in Mittelalter und früher Neuzeit wird von J. Hartwig analysiert. In seiner Reihe „Bauherren und Zimmerleute aus Quedlinburg in Einzeldarstellungen“
stellt K. Wauer diesmal den Zimmermeister Andreas Bock (1629 - 1668) vor. L. Wille beschäftigt sich mit dem Wirken des Orgelbaumeisters Emil Reubke (1836 - 1884) aus Hausneindorf.

V. Henkelmann geht der Frage des Eisenkunstguss im Historismus des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Nachbildung des „Halberstädter Diskos“ nach. Ein zeitgeschichtliches Thema behandelt M. Jaeger mit einer kritischen Untersuchung zu den Anfängen der NSDAP in Bad Sachsa bis 1930. Eine Literaturschau zum Harzraum und Tagungsberichte runden den interessanten Band ab. Zahlreiche Karten, Abbildungen und Anmerkungen illustrieren die einzelnen Beiträge.

Der Band kann über den örtlichen Buchhandel oder den Lukas-Verlag bestellt werden:
http://www.lukasverlag.com

Herausgeber:
Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e.V.
1. Vorsitzender .Dr. Bernd Feicke
Straße des Friedens 269
06502 Thale
Tel. 03946/6318
bernd.feicke@gmx.de



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Freitag, 25. Oktober 2013

Neurenten sanken in 10 Jahren um mehr als 10 Prozent

Erwerbsminderung: Zunehmendes Armutsrisiko erfordert Reformen

Wer wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr arbeiten kann, dem droht Einkommensarmut. Innerhalb eines Jahrzehnts sind die Neurenten wegen Erwerbsminderung allein nominal um über zehn Prozent gesunken. Experten haben in einem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Forschungsprojekt den Reformbedarf ausgelotet: Sie plädieren für mehr Prävention gegen und eine bessere soziale Absicherung bei Erwerbsminderung.*

Dass die Erwerbsminderungsrente in Politik und Wissenschaft bislang eher als Randthema gilt, halten Prof. Dr. Felix Welti und Henning Groskreutz für bedenklich: Es bestehe die Gefahr, dass eine Kernaufgabe sozialer Sicherung vernachlässigt wird. Handlungsbedarf und Handlungsoptionen in diesem Bereich haben die Rechtswissenschaftler von der Universität Kassel untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass erhebliche Reformen notwendig sind, um die Situation Erwerbsgeminderter substanziell zu verbessern. Unter anderem empfehlen sie, das Betriebliche Eingliederungsmanagement auszubauen und Rentenabschläge abzuschaffen.

Voll erwerbsgemindert sind laut Sozialgesetzbuch Menschen, die wegen Krankheit oder Behinderung außerstande sind, unter den "üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes" mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Wer zwischen drei und sechs Stunden arbeiten kann, gilt als teilweise erwerbsgemindert. Ende 2011 bezogen 1,6 Millionen Männer und Frauen eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, schreiben Welti und Groskreutz. Etwa 118.000 von ihnen mussten ihre Rente aufstocken, um das Existenzminimum zu erreichen. Weitere 290.000 Personen hatten keine Ansprüche auf Erwerbsminderungsrente erworben und erhielten ausschließlich Grundsicherung vom Träger der Sozialhilfe.

Im Schnitt belief sich die monatliche Rente im Jahr 2011 auf 471 Euro bei teilweiser und 710 Euro bei voller Erwerbsminderung. Bei Neuzugängen mit voller Erwerbsminderung waren es 634 Euro - deutlich weniger als zehn Jahre zuvor. 2001 lag die Neurente bei voller Erwerbsminderung noch bei 724 Euro. Die materielle Sicherung sei damit unzureichend, urteilen die Juristen. Es gebe ein erhöhtes Risiko von Einkommensarmut. Als eine der Ursachen gelte die zunehmende Verbreitung von atypischer Beschäftigung und Niedriglöhnen. Zudem seien gerade Geringqualifizierte, die überdurchschnittlich häufig mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, oft schlecht bezahlt oder arbeitslos. Private Vorsorge sei da wenig hilfreich: Die gefährdeten Arbeitnehmer wären kaum in der Lage, die entsprechenden Mittel aufzubringen - insbesondere, wenn sie bereits chronisch krank sind.

Abschläge abschaffen: Für "systemwidrig" halten die Wissenschaftler die Abschläge, von denen im Jahr 2011 mit 96,3 Prozent fast alle neuen Erwerbsminderungsrentner betroffen waren. Diese Abzüge sollen eigentlich einen freiwilligen vorzeitigen Renteneintritt unattraktiv machen. Das Problem: Niemand entscheide sich freiwillig für volle Erwerbsminderung. Zudem hätten "Frühverrentete" im Schnitt eine geringere Lebenserwartung, sodass die Summe der Rentenleistungen niedriger ausfalle. Daher plädieren Welti und Groskreutz dafür, auf Abschläge künftig ganz zu verzichten. Um Härtefällen besser gerecht zu werden, empfehlen sie außerdem, die Anwartschaftszeit zu verkürzen: Statt nach drei Jahren mit Pflichtbeiträgen sollten Beschäftigte bereits nach zwölf Monaten Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente haben.

Rehabilitation vor Rente: Noch wichtiger als die ausreichende Absicherung von Betroffenen sei die Vermeidung von Erwerbsminderung, so die Autoren. Dabei sehen sie zum einen die Rentenversicherung in der Pflicht: Das Budget für Rehabilitationsleistungen, das bislang gedeckelt ist, sollte sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Zum anderen gelte es, das Betriebliche Eingliederungsmanagement weiterzuentwickeln. Damit sich Betriebsräte zusammen mit Schwerbehindertenvertretungen wirkungsvoll für Verbesserungen auf betrieblicher Ebene einsetzen können, schlagen die Rechtswissenschaftler vor, ein umfassendes Mitbestimmungsrecht für Fragen der Rehabilitation und Prävention in den Mitbestimmungskatalog aufzunehmen.

Darüber hinaus regen sie an, über eine Stärkung der Arbeitgeberverantwortung betriebswirtschaftliche Anreize für Prävention zu schaffen: Der Arbeitgeberanteil an den Rentenbeiträgen könnte sich am Arbeitsschutzniveau, der Quote der Erwerbsminderungsfälle und älteren Beschäftigten und den betrieblichen Reintegrationserfolgen orientieren. So würden die Kosten für ungünstige Arbeitsbedingungen nach dem Verursacherprinzip erhoben, schreiben Welti und Groskreutz. Ihr Fazit: "Nicht niedrige Rentenhöhen, sondern ein offener inklusiver Arbeitsmarkt mit nachhaltiger Unterstützung zur Teilhabe würde die Rentenversicherung effektiv entlasten."

*Felix Welti, Henning Groskreutz: Soziales Recht zum Ausgleich von Erwerbsminderung: Reformoptionen für Prävention, Rehabilitation und soziale Sicherung bei Erwerbsminderung. Arbeitspapier 295 der Hans-Böckler-Stiftung. Im Erscheinen.

Vortrag der Forscher zum Thema: http://www.boeckler.de/pdf_fof/S-2012-531-4-1.pdf

Infografik zum Download im Böckler Impuls 15/2013: http://www.boeckler.de/hbs_showpicture.htm?id=44251&chunk=1




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Donnerstag, 26. September 2013

Viele Nachbarstaaten stabilisieren Lohngefüge erfolgreich - deutliche Lücken in Deutschland

In vielen europäischen Ländern begrenzen eine hohe Tarifbindung oder das Zusammenspiel zwischen Tarif- und Mindestlöhnen die Lohnungleichheit. In Deutschland tun sich erhebliche Lücken auf: Der Wirkungsbereich des klassischen Tarifmodells ist deutlich geschrumpft, gesetzliche Stützen zur Stabilisierung des Lohngefüges gibt es kaum. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Gerhard Bosch und Dr. Claudia Weinkopf vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen. Ihre aktuelle Analyse ist in der neuen Ausgabe der WSI-Mitteilungen erschienen, der Fachzeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.*

Bei der Verbreitung von Niedriglöhnen sind in Europa die Unterschiede groß: In Schweden verdienen knapp 3 Prozent der Beschäftigten weniger als zwei Drittel des mittleren Lohns, in Frankreich 6, in Spanien 15 und in Deutschland 22 Prozent (siehe auch die Grafik im Böckler Impuls; Link unten). Die IAQ-Forscher Bosch und Weinkopf haben untersucht, wie diese Differenzen zu erklären sind. Ihrer Analyse zufolge sind die nationalen Institutionen der Lohnfindung maßgeblich. Dabei beobachten sie eine Wechselwirkung zwischen gesetzlichen Lohnuntergrenzen und dem Tarifsystem.

In Großbritannien etwa seien die Betriebe zwar nur zu einem Drittel tarifgebunden. Immerhin gebe es aber einen nationalen Mindestlohn, also eine verbindliche Lohnuntergrenze für alle Arbeitgeber. In Frankreich sei der Organisationsgrad der Arbeitnehmer zwar gering. Neben einem relativ hohen Mindestlohn von 9,43 Euro wirke sich aber positiv auf das gesamte Lohngefüge aus, dass viele Tarifverträge per Allgemeinverbindlicherklärung für alle Unternehmen einer Branche gelten. Die Gewerkschaften in Belgien, den Niederlanden und Spanien könnten oberhalb der gesetzlichen Mindestlöhne Tariflöhne durchsetzen, die ebenfalls oft allgemeinverbindlich erklärt werden. Dänemark, Schweden und Österreich kämen aufgrund der fast lückenlosen Tarifbindung völlig ohne gesetzliche Lohnuntergrenze aus.

Die Situation in Deutschland halten die IAQ-Forscher in mehrfacher Hinsicht für problematisch: Die Tarifbindung ist in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten rapide gesunken. Wurden 1998 noch deutlich mehr als 70 Prozent aller Beschäftigten nach Tarif bezahlt, waren es 2012 nur noch 59 Prozent. Wo die Gewerkschaften schwach sind, würden teilweise Tariflöhne unter der Niedriglohnschwelle vereinbart, so Bosch und Weinkopf. In vielen kleinen Unternehmen gebe es zudem keinen Betriebsrat, der die Einhaltung tariflicher Mindeststandards kontrollieren könnte.

Ohne einen generellen Mindestlohn seien so neben dem klassischen deutschen Tarifmodell "große weiße Zonen eines unregulierten Arbeitsmarktes" entstanden. Darüber hinaus verweigerten die Arbeitgeberverbände seit mehreren Jahren die Zustimmung zu Allgemeinverbindlicherklärungen. Die Folge: Der Niedriglohnsektor ist in Deutschland größer als in den meisten europäischen Staaten.

- Mindestlöhne stoppen Sog nach unten, Tarifbindung reduziert Niedriglohnquote -
In ihrer Untersuchung haben Bosch und Weinkopf auch die Auswirkungen von Mindestlöhnen auf die Lohnverteilung genauer untersucht. Dazu verglichen die Wissenschaftler des IAQ die Situation in 14 EU-Staaten. Die meisten Mindestlöhne liegen laut ihrer Analyse unterhalb der Niedriglohnschwelle und haben daher wenig Einfluss auf den Anteil der Geringverdiener. Nur der französische Mindestlohn sei so hoch, dass er einen eigenständigen Beitrag zur Begrenzung des Niedriglohnsektors leiste. In allen Staaten könnten gesetzliche Untergrenzen aber das Ausfransen der Verdienste nach unten verhindern, also die Lohnungleichheit innerhalb des Niedriglohnsektors verringern.

Zudem gebe es Auswirkungen auf die Lohnverteilung zwischen Männern und Frauen, schreiben die Wissenschaftler. Der Grund: Arbeitnehmerinnen seien überproportional von Niedriglöhnen betroffen und profitierten daher besonders stark von gesetzlichen Regelungen gegen Lohndumping. In Großbritannien habe sich der Gender Pay Gap bei Vollzeitbeschäftigten seit der Einführung des nationalen Mindestlohns im Jahr 1999 spürbar verringert.

Für die Verminderung von Lohnungleichheit insgesamt ist der Studie zufolge vor allem die Tarifpolitik entscheidend: Erst durch Tarifverträge entstehe überhaupt eine "lohnpolitische Mittelschicht". Eine hohe Tarifbindung reduziere daher den Niedriglohnanteil. Da Frauen oft in Branchen mit niedriger Tarifbindung arbeiten, kämen die Vorteile tendenziell eher Männern zugute. Die skandinavischen Länder hätten aber durch eine solidarische Lohnpolitik erfolgreich Gleichstellungspolitik betrieben, schreiben Bosch und Weinkopf.

*Gerhard Bosch, Claudia Weinkopf: Wechselwirkungen zwischen Mindest- und Tariflöhnen, in: WSI-Mitteilungen 6/2013. Download: http://media.boeckler.de/Sites/A/Online-Archiv/12179

Infografik zum Download im neuen Böckler Impuls 14/2013: http://www.boeckler.de/hbs_showpicture.htm?id=44158&chunk=1

Montag, 16. September 2013

Unser Harz September 2013

UNSER HARZ September 2013:
Inhalt -
Das Munitionswerk“Kiefer“ am Pfingstanger in Herzberg am Harz – eine Rüstungsaltlast in der Südharzer
Karstlandschaft; Gustav Heyse und die Lange; Einiges über Ulmen; Die
Schieloer Lungenklinik und der 2. Weltkrieg; Alte Lerbacher Häusernamen
– Das Henriksche Haus; Kinderlandverschickung im Harz Teil 9;
Grünbrücken – Sichere Wege für die Wildtiere auch in der Harzregion
----------

Clausthal-Zellerfeld. Unterhalb des schönen Herzberger Welfenschlosses, im Siebertal gelegen, bestand von 1941 bis 1945 die Munitionsfabrik Werk Kiefer, die, wie es schon vom Werk Tanne in Clausthal-Zellerfeld berichtet wurde, hochgiftige Boden- und Sickerwasserbelastungen
hinterließ. 1998 machte ein Gutachter hierzu Aussagen wie „Der Boden auf dem Gelände ist … hochgradig kontaminiert. … Nicht nur im Boden, auch im Sickerwasser und im Grundwasser wurden explosivstoffspezifische Parameter festgestellt. … Sie weisen erhebliche kanzerogene und mutagene Potentiale auf und…in Boden und Wasser geht vom Standort eine akute Gefährdung für Mensch und Umwelt aus. Es besteht akuter Handlungsbedarf … Denn …(es) besteht … auch für das Pöhlder Becken – mit mehreren Trinkwasserfassungen – eine erhebliche Grundwassergefährdung.“
Erfahren Sie in unserem ersten Artikel von Dr. Friedhart Knolle weitere Details zur Situation in Herzberg und zu diesem bis heute für viele Menschen immer noch sehr geheimnisvollen Werk.

Auch die noch weniger bekannten Gift-Schluckbrunnen bei Osterode am Harz werden erwähnt, in denen die toxischen Abwässer des Werks Tanne in Clausthal-Zellerfeld in den Untergrund versenkt wurden und nie wieder auftauchten.

In UNSER HARZ 12/2012 wurde in dem Artikel über Friedrich II. kurz die
Geschichte des früheren Jagdschlosses auf der „Lange“ erwähnt. Nun
erfahren wir mehr über diesen Ort, teils durch den Autor Fritz Reinboth,
der hier auf Spurensuche gegangen ist, teils durch den zitierten, auch
als Harzschriftsteller bekannten Harzgeschichtsforscher und Geologen
Gustav Heyse, der als junger Erwachsener noch den Bestand der Gebäude, später jedoch auch ihr Fehlen erlebte und in seinen Büchern darüber berichtet hat.

Schon von alters her gehört die Ulme zur europäischen Kultur, nicht nur
durch ihr schön gemasertes Holz, als Rüster bezeichnet, auch als
Viehfutter, Schattenspender, wasserfestes Bauholz, in der Volksmedizin
oder als besonderer Ort fand sie schon immer Verwendung. Doch die Ulme ist auch ein empfindlicher Baum und in ihrem Bestand gefährdet. Darüber berichtet Ingrid Kreckmann.

Bereits 1904 wurde Schielo wegen seines besonders geeigneten Klimas für den Bau einer Lungenheilstätte vorgesehen, die dann im Zweiten Weltkrieg vom Militär als Not- und Reservelazarett beansprucht wurde. Viele verwundete Soldaten starben hier auch, doch erst jetzt wurden alle Namen sicher ermittelt und in drei Granitsäulen eingemeißelt, mit denen die Hutberger Gedenkstätte in Schielo nun neu gestaltet wurde – ein
interessanter Bericht von Gerhard Rockstedt.

Von Rainer Kutscher wird mit dem Henrikschen Haus ein neuer Lerbacher Häusername vorgestellt.

Nach den Sommerferien erwartet die Mädchen im Lager der
Kinderlandverschickung eine neue Lagerführerin. Ein schärferer Wind weht nun. Und wenn auch vieles davon an den Kindern abprallt, werden sie doch nicht warm mit ihrer neuen Führerin. Da helfen auch gemeinsame Unternehmungen wie Lazarettbesuche, Pilze und Bucheckern sammeln oder Nachtwanderungen nichts. Dies ist Folge 9 der Serie von Wiebke Kock aus Goslar.

Der Harz ist von vielen verkehrsreichen Straßen und Autobahnen umzingelt und teilweise auch durchzogen. Grünbrücken sind eine wichtige Einrichtung, um Tieren die Möglichkeit zu schaffen, solche Hindernisse überwinden zu können. Für viele Tierarten bedeutet dies die einzige Möglichkeit des Fortbestehens ihrer Art, da sie sonst nicht genügend eigene Reviere finden können oder von Inzucht bedroht werden.
Forschungen und Planungen hierzu werden im Nationalparkforum von Sonja Mann vorgestellt.

Das wieder sehr spannende Heft wird abgerundet von aktuellen Meldungen,
Buchbesprechungen und dem Foto des schweren Natureingriffs auf dem Wurmberg auf der Titelseite, das den Bau des Wasserspeicherbeckens für die Kunstschneeproduktion zeigt.

UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein Abonnement):
Altenau: GLC- Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph Roemer-Str. 12;
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1.

Herausgeber:
Schriftleitung UNSER HARZ
Brigitte Lippmann
Ringstr. 30G
38678 Clausthal-Zellerfeld
108b@gmx.de
Tel. 05323/718474

Montag, 9. September 2013

WSI-Mitteilungen Heft 6/2013

Roland Schettkat
Von Gipfel zu Gipfel: Verlorene Generation, verlorenes Jahrzehnt

Gerhard Bosch, Claudia Weinkopf
Wechselwirkungen zwischen Mindest- und Tariflöhnen

Thilo Fehmel
Tarifsozialpolitik und Insider-Solidarität

Diana Auth
Ökonomisierung der Pflege - Formalisierung und Prekarisierung von Pflegearbeit

Reinhard Bispinck, WSI- Tarifarchiv
Tarifpolitischer Halbjahresbericht: Eine Zwischenbilanz der Lohn- und Gehaltsrunde 2013

Hans Dubois, Eszter Sandor, Erika Mezger
Lebensqualität in Deutschland und Europa

John W. Budd
Neue Organisations- und Beschäftigungskonzepte - Arbeitsbeziehungen im Fokus

Hartmut Hirsch-Kreinsen, Peter Ittermann
Zur Analyse von Arbeitsbeziehungen - Eine Replik auf John W. Budd

Kerstin Jürgens
Ist "Vereinbarkeit" drin, wo "Vereinbarkeit" draufsteht? Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf der Gratwanderung
http://www.boeckler.de/wsi_43886.htm



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Freitag, 6. September 2013

Das Reich des Guten

Eine russische Dokumentation:
# "Das Reich des Guten"
In "Das Reich des Guten" äußern sich führende amerikanische Experten zu den Bestrebungen des amerikanischen Imperiums, die Weltherrschaft zu erlangen. Die USA haben mittlerweile über eine Million Soldaten in über 100 Ländern der Erde stationiert.

Der Plan, die ganze Welt zu beherrschen, nahm direkt nach dem 2. Weltkrieg konkrete Formen an. Die USA streben die absolute Dominanz an, das heißt kein anderer Staat der Erde darf so souverän werden, dass er Amerika in Frage stellen oder bedrohen könnte. **Dick Cheney** nannte das die **1%-Doktrin**. Den USA ist selbst eine einprozentige Wahrscheinlichkeit, angegriffen zu werden, zu hoch.
## Das "Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert"
warb unverblümt für die **Weltdominanz der USA**.
Neocons wie Michael Leeden und James Woolsey fordern offen einen Krieg gegen den Iran und bezeichnen diesen und auch Syrien als Feinde Amerikas. Nach Stephen Walt zeichnen sich Neocons durch zwei Merkmale aus: Den Wunsch die Demokratie mit Gewalt zu verbreiten und der grenzenlosen Treue zu den Interessen von Israel. Neocons praktizieren eine entartete Form des Christentums.
**Chomsky** bezeichnet sie als Fanatiker und zieht einen Bogen zur **Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner**.
## Lobbyisten - legalisierte Korruption
In der legendären K-Street, der Straße der Lobbyisten, wird eine Form von legalisierter Korruption betrieben. Wer möchte, dass seine Interessen berücksichtigt werden, muss hier Kapital investieren. James Jatras bezeichnet den Glauben daran, dass die Wahrheit auf sich allein gestellt siegen könnte, als einen Irrtum. Die Lüge wird immer siegen, wenn dafür bezahlt wird. Sollten allerdings die Interessen einer Lobby denen der USA zuwiderlaufen, hat sie keine Chance.
Der enorme Hunger der USA kann nur durch seine Militärmaschine gestillt werden, indem fremde Ländern ausgepresst werden. Die westliche Wirtschaft ist verwest - sie produziert kaum reale Werte, sondern hauptsächlich virtuelle Waren. Würden ausländische Staaten den Fluss an Kapital und Gütern einstellen, würden die Vereinigten Staaten sofort in sich zusammenbrechen - daher müssen alle Staaten der Erde mit Gewalt dazu gezwungen werden, die USA zu ernähren.
## 50 Regierungen von CIA gestürzt
In den letzten 60 Jahren hat die amerikanische Regierung in über 50 Ländern die Regierungen gestürzt. Die CIA dient als Werkzeug zur Einmischung in andere Länder. Wenn eine militärische Invasion nicht möglich ist, werden andere Methoden angewendet, um Regierungen zu stürzen, die sich den USA widersetzen, z.B. Putsche und Revolutionen, die durch Desinformation und Volksverhetzung künstlich geschaffen werden. Sollte eine Regierung versuchen, die Souveränität des eigenen Landes wiederherzustellen, damit dessen Ressourcen dem eigenen Volk und nicht den USA zu Gute kommen, werden die Vereinigten Staaten versuchen, diese Regierung auszulöschen.

"Aus der Perspektive der einfachen Leute sah alles anders aus. Mehrere Jahrzehnte mussten vergehen, bevor viele von ihnen erfahren haben, dass die Ereignisse, die das Leben in ihren Ländern geändert haben, etwas anderes waren, als sie dachten, nicht das, als was sie schienen"
http://youtu.be/D6je5k_GDHg
Das Reich des Guten (Doku)
http://youtu.be/D6je5k_GDHg


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Mittwoch, 4. September 2013

Maxton, Graeme: Die Wachstumslüge

Warum wir alle die Welt nicht länger Politikern und Ökonomen überlassen dürfen

Die gängige Ökonomie verlangt beständiges Wachstum, immer und überall und ohne Ausnahme. Ohne Rücksicht auf Verluste. Dass das auf Dauer nicht gut geht und gehen kann, ist mittlerweile nicht nur intellektuellen Kreisen klar. Rohstoffknappheit, Überbevölkerung und Schuldenkrise sind präsenter denn je. Weniger gängig und präsent sind profunde Analysen der Ursachen und aktuellen Entwicklungen, geschweige denn Lösungen.

Hier setzt das scharfsinnige Werk von Graeme Maxton an. Seine These, sein Ausgangspunkt und Appell: Das Wachstum hat seine Grenze, und wir müssen uns von der Illusion des unbegrenzten Wohlstands endgültig verabschieden. Graeme Maxton konfrontiert uns mit der weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Realität und schärft in seinem Buch den Blick für das große Ganze jenseits akuter Problemfelder. Seine gründliche und kritische Analyse enthüllt, woher wir kommen, wo wir stehen und was uns erwartet. Wir werden über kurz oder lang ärmer werden und ungesünder leben. Der Westen hat nicht das Recht auf Wohlstand abonniert, erst recht nicht ohne Rücksicht auf Verluste. Nicht nur für Entscheider, sondern für jeden Einzelnen von uns ist es höchste Zeit, praktisch Verantwortung zu übernehmen.
Für Maxton ist klar: Wir alle dürfen die Welt nicht länger Politikern und Ökonomen überlassen.


Graeme Maxton
Die Wachstumslüge

Warum WIR ALLE die Welt nicht länger Politikern und Ökonomen überlassen dürfen
336 Seiten, Hardcover
24,99 € (D), 25,70 € (A), sFr. 35,90 (CH)
ISBN 978-3-89879-687-3 FinanzBuch Verlag, München 2012



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Montag, 2. September 2013

Schwerpunktheft "Zerfällt die deutsche Arbeitgeberlandschaft?“

WSI-Mitteilungen
Vorschau auf Heft 7/2013: Schwerpunktheft "Zerfällt die deutsche Arbeitgeberlandschaft?“ (erscheint am 15. Oktober 2013)
Koordinatoren dieses Heftes: Martin Behrens und Markus Helfen

Martin Behrens
Arbeitgeberverbände - auf dem Weg in den Dualismus?

Markus Helfen
Sozialpartnerschaft bei Arbeitgeberverbänden: "Schnee von gestern" oder vor der Renaissance?

Martin Walser
Stabilisierung des Verbandstarifvertrages: Widersprüchliche Impulse der Rechtsordnung?

Berndt Keller
Die Organisierung der Arbeitgeber des öffentlichen Sektors. Institutionelle Stabilität und sozio-ökonomischer Wandel

Bernd Brandl
Die Repräsentativität von Arbeitgeberverbänden in Europa. Eine Standortbestimmung des "deutschen Modells"

Rudolf Speth
Arbeitgeberverbände: Interessenvertretung und Lobbying

Manuel Nicklich
Aktuelle tarifpolitische Positionierung der Arbeitgeberverbände in Deutschland

Thomas Haipeter
Zwischen Tradition, Strukturwandel und Shareholder Value - Arbeitgeberverbände in der Energiewirtschaft



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iPad@work

30 Tage Probelesen.
Danach 12 Ausgaben plus 4 Spezial-Ausgaben im Jahr
zu je 14,95 EUR zzgl. MwSt.
und 1,66 EUR Versandkostenanteil

14,95
+(14,95*19/100)
+1,66

14.95+2.84+1.66= 19.45 pro Ausgabe

19.45*16= 311.20 € Gesamtkosten pro Jahr

Ist es das wert? Schöpft man diesen Mehrwert aus jedem dieser Briefe?
Bedenken: Die empfohlenen Apps muss man trotzdem noch kaufen - und bezahlen.

Mein Urteil:
1. Guter Ansatz, ein paar wichtige Hinweise und Tipps
2. ein Buch mit diesem Inhalt würde sich für maximal 20 bis 30€ verkaufen lassen
3. bei 311.20€ Kosten im Jahr kann man auch selber mal recherchieren und sich mit anderen Anwendern austauschen.
4. Blogs verfolgen,die Apps besprechen, kostet nichts. Das Geld ist für die Apps übrig.



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Mittwoch, 28. August 2013

Kriegsverbrecher rüsten zum Schlag gegen Syrien

Kriegsverbrecher Obama will erneut ein Land zerbomben und ins Chaos stürzen: Syrien. Seine britischen und französischen Marionetten, Cameron, and Hollande geifern schon lange nach Luftangriffen, um ihren Söldner in Syrien den Weg frei zu bomben. Bisher hat nämlich die Syrische Arabische Armee den blutrünstigen Horden der Al Quaida und Al Nusra Front getrutzt, die vom westlichen Ausland aufgerüstet und mit Milliarden Petro-Dollars aus den diktatorischen Scheichtümern am persischen Golf finanziert wurden.

Der Außenminister der Bananenrepublik Deutschland, Westerwelle, stimmte natürlich sofort in den Chor der Kriegshetzer ein. Es wird dem uninformierten Volk wieder das gleiche verlogene Lied, wie vor dem Überfall auf Serbien, Afghanistan, Irak und Libyen vorgesungen.

Die US-Kriegsverbrecher, die mit zahlreich Diktatoren in aller Welt innigste Freundschaft pflegen, wollen und weiß machen, sie brächten Demokratie und Freiheit nach Syrien? Mit der terroristischen Al Quaida, die sie in Afghanistan "bekämpfen"?

Das faschistoide US-Regime, welches unter Bruch der eignen Verfassung und des internationalen Rechtes das eigne Volk mit totaler Überwachung überzieht agiert immer mehr, wie die SS und Gestapo in Nazi-Deutschland und zettelt Kriege an, um seine Weltherrschaftspläne auszuleben.

Die Führung der deutschen Nationalsozialisten wurde für die selben Kriegsverbrechen in Nürnberg zum Tode verurteilt, wie sie heute vom Obama-Regime und seinen Marionetten in London, Paris und Berlin begangen werden.

Heute überfallen sie Syrien, morgen den Iran. In ihrem Blutrausch und ihrer maßlosen Arroganz übersehen sie, dass die Regierungen in Russland und China in dem aggressiven Treiben des Westen eine immer deutlichere Bedrohung für ihre Ländern sehen und reagieren müssen.

Wenn den Kriegstreibern von Washington bis Berlin niemand in den Arm fällt, könnte ein globaler Krieg die Menscheit vernichten, lange bevor der Klimakollaps das tut.


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Mittwoch, 21. August 2013

Weltkrieg der Währungen

Kritisch gelesen: Mit viele Fakten, aber gefangen in dem politischen Weltbild seiner "staatstragenden" Zeitungen Welt und Welt am Sonntag verbindet Daniel D. Eckert kenntnisreich die Fäden zum Verständnis der Weltwirtschaft im 21. Jahrhundert. Er nennt Ursachen und Schuldige. Die Wirklichkeit der Finanzmärkte ist jedoch jeden Tag schlimmer.

Die Explosion der Schulden im Westen und der Aufstieg Chinas im Osten schaffen eine hochbrisante Konstellation: Schleichend verliert der Dollar seinen Status als Leitwährung. Der Euro kämpft, von Interessenkonflikten zerrieben, ums Überleben. Zugleich setzt Peking seine »Volkswährung« Yuan als Waffe ein, um zur beherrschenden ökonomischen Supermacht aufzusteigen, meint Eckert, der dabei allerdings verschweigt, dass China auch eine große Innovationskraft entwickelt und in vielen technischen Bereichen, von der Raumfahrt, Flugzeugbau bis zur Solartechnik inzwischen zur Weltspitze gehört.

Von Finanzkrise und Rezession verunsichert, erinnern sich die Sparer an die traditionelle Währung Gold, und auch viele Notenbanken stocken ihre Edelmetallbestände systematisch auf.
Doch echte Sicherheit ist schwer zu finden: Längst manipulieren die Regierungen die Märkte in nie gekanntem Ausmaß. Um das Geld der Welt tobt ein Kampf der Giganten. Meint der Autor. Die Frage ist: Wer manipuliert wen? Haben die Regierungen überhaupt das Heft in der Hand?

Das Ringen um die wirtschaftliche Hegemonie im 21. Jahrhundert wird mit Währungen ausgetragen. Unser Geld befindet sich im Zangengriff von Politik und Interessengruppen – zum Schaden von uns Bürgern. Jeder sollte vorbereitet sein und sich vor dem finanziellen Fallout schützen.

Seit der 1. Auflage von Weltkrieg der Währungen im Herbst 2010 überschlagen sich die Ereignisse. Die Staatspleite Griechenlands, das Polit-Gezerre um den Euro, der Rangverlust Amerikas, das Stottern des chinesischen Wachstumsmotors – all das fließt in die aktualisierte und überarbeitete Neuauflage des Finanzklassikers ein.

Daniel D. Eckert: „Weltkrieg der Währungen
– wie Euro, Gold und Yuan um das Erbe des Dollars kämpfen“ (Print und E-Book); 5. aktualisierte Neuauflage, Juni 2012, Finanzbuchverlag, Münchner Verlagsgruppe ( 978-3-89879-684-2).
Das Buch zählte in 2010 zu den Finalisten für den Wirtschaftsbuchpreis. Im Juni 2012 ist eine erweiterte und aktualisierte Fassung erschienen.
Link: www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/2869-weltkrieg-der-waehrungen/

Daniel D. Eckert, Jahrgang 1970, ist Redakteur im Wirtschaftsressort von WELT und WELT am SONNTAG, wo er sich auf die Themen Währungspolitik und Staatsfinanzen spezialisiert hat. Sein Wirtschaftsbestseller Weltkrieg der Währungen ist in mehrere Sprachen übersetzt worden, unter anderem ins Chinesische.


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Montag, 12. August 2013

UNSER HARZ August 2013

UNSER HARZ August 2013:


  • Lehrbergwerk Grube Roter Bär in Sankt Andreasberg
  • 25 Jahre Arbeitsgruppe Bergbau, Teil 2;
  • Mägdesprung und seine Sagen;
  • Sankt Andreasberger Zahnradbahn wäre 100 Jahre alt;
  • Kinderlandverschickung im Harz, Teil 8;
  • Praktikum für die Umwelt
  • Wieder ein spannendes Open-Air-Semester 2013

Clausthal-Zellerfeld. Im zweiten Teil des Berichts über die Arbeit der Gruppe von Bergbaufreunden, die seit 25 Jahren in Sankt Andreasberg alte Gruben wiederaufwältigt, wird darüber berichtet, wie erfolgreich der Abbau in der Grube Wennsglückt über die Jahrhunderte war, was dort abgebaut wurde und welche Strecken heute wieder begehbar und zu bestaunen sind.



Der Mägdesprung oberhalb des Selketals steht oft im Schatten der Rosstrappe über dem Bodetal, doch auch um diesen besonderen Felsen rankt sich eine Menge alter Sagen.



Am 20. Juli hätte die Sankt Andreasberger Kleinbahn ihren 100. Geburtstag feiern können, wäre sie nicht nach 46 Jahren stillgelegt worden. Alte Fotos und eine Beschreibung der Besonderheiten dieser Bahn erinnern an diese Zeit vor 100 Jahren.



Im 8. Teil der Serie zur Kinderlandverschickung bringen die Sommerferien bei den Großeltern eine wohltuende Auszeit, doch auch hier lassen sich der Krieg und die politische Situation, verschärft noch durch das Hitler-Attentat, nicht ausblenden.



Das Nationalparkforum informiert darüber, dass es auch 2013 während des „Praktikums für die Umwelt“ wieder für vier junge Menschen die Möglichkeit gab, sich im Nationalpark einzubringen und dabei besondere Praxiserfahrungen zu sammeln.



UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein Abonnement):


Altenau: GLC-Touristinformation


Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B


Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark


Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph Roemer-Str. 12;


Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16


Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus


Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage


Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4


Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1.



  • Hrsg.: Schriftleitung UNSER HARZ, Brigitte Lippmann




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Samstag, 3. August 2013

Kalender: Harz-Fotografien

Nach dem Erfolg 2012 bringt der JUHR Verlag jetzt den zweiten Natürlich Harz! Kalender heraus.

Die Macher des Bildbandes „Natürlich Harz!“ sind gepackt von der Landschaft, der faszinierenden Tierwelt und den Mythen der Region zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Nachdem der Bildband „Natürlich Harz!“ seit gut anderthalb Jahren
bereits viele Menschen begeistert und auch der erste Kalender zum Buch ein großer Erfolg war, legt der JUHR Verlag in Zusammenarbeit mit Fotograf Ralf Steinberg nun nach und bringt den „Natürlich Harz!
Kalender 2014“ heraus. Er wartet mit 14 großformatigen Seiten auf und präsentiert fast 50 neue Fotografien aus der wunderbaren Tier- und Naturwelt der Harzregion. Er ist in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Harz entstanden.

Der Kalender ist in limitierter Auflage erschienen.

NATÜRLICH
NATÜRLICH HARZ! Der Kalender!
• 48 Fotografien
• Vom Team des Bildbandes „Natürlich Harz!“
• Format DINA3 quer, 42 x 29,7 cm,
14 Seiten
• Klammerheftung mit Schutzfolie
• ISBN 978-3-942625-13-5
• Ladenpreis: 12,90 Euro

JUHRVerlag •Waldweg 34a •51688 Wipperfürth
Tel. 0 22 67 / 871 90 93
Fax 0 22 67 / 871 90 94
E-Mail: info@juhrverlag.de • Internet: www.juhrverlag.de



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Mittwoch, 17. Juli 2013

UNSER HARZ im Juli 2013

Quedlinburg – Stadt der Starken Frauen; Das Lehrbergwerk Grube Roter Bär in Sankt Andreasberg – 25 Jahre Arbeitsgruppe Bergbau, Teil 1; Bahnstation und Forsthaus Lindthal an der
Innerste 1892 – 1960; Kinderlandverschickung im Harz, Teil 7


Clausthal-Zellerfeld. In seiner gewohnt anschaulichen, vollmundigen und lebendigen Art erzählt der Schriftsteller Christian Amling im Juli-Heft
der Heimatzeitschrift Unser Harz eine spannende Geschichte über die „Starken Frauen von Quedlinburg“ – charismatische Frauen, die vor ca. tausend Jahren in unserer Region und weit darüber hinaus in Europa
Geschichte maßgeblich beeinflusst haben.

Im September feiert in Sankt Andreasberg eine Arbeitsgruppe ihr 25jähriges Bestehen, die sich im September 1988 aus dem Umfeld der Technischen Universität Clausthal gebildet hatte, um Montanforschung vor Ort zu betreiben. Zunächst wurde das Lehrbergwerk Roter Bär, das bereits
1931 im Anschluss an die Schließung der Sankt Andreasberger Gruben eingerichtet worden war, wieder ehrenamtlich betrieben. Außerdem ist es
der Gruppe von Bergbaufreunden gelungen, die schon vor dem 30jährigen Krieg betriebene Grube Wennsglückt vollständig wiederaufzuwältigen und befahrbar zu machen. Wie all das gelingen und was alles wiederentdeckt werden konnte und was darüber hinaus noch in Angriff genommen wurde oder werden soll, wird im ersten Teil eines zweiteiligen Berichts dargestellt.

1892 wurde die Innerstetalbahn mit der Bahnstation Lindthal um einen Haltepunkt bereichert. Die Verhandlungen hierüber wie auch die späteren
über die Verlegung des Haltepunktes, als hier der Innerste-Stausee entstand, fanden im Forsthaus Lindthal, später Gaststätte „Waidmannsruh“, statt.

Der siebte Teil der Serie über die Kinderlandverschickung in Wernigerode beschreibt willkommene Aktivitäten – u. a. eine Brockenwanderung – nach der langen Krankheitsphase bis hin zum Beginn der Sommerferien.

Im Juni-Heft von Unser Harz wurde das neu erschienene Buch über die Grube Büchenberg („Grube Büchenberg - Eiserner Schatz im Harz“) vorgestellt. In einer ausführlichen Rezension hebt nun Helmut Radday in
diesem Heft noch einmal die Bedeutung dieses hervorragend recherchierten Werkes hervor und stellt die Inhalte detaillierter dar.

UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein Abonnement):
Altenau: GLC-Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph-Roemer-Str. 12,
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1.

Herausgeber:
Schriftleitung UNSER HARZ
Brigitte Lippmann
Ringstr. 30G
38678 Clausthal-Zellerfeld
108b@gmx.de
Tel. 05323 718474



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Freitag, 7. Juni 2013

einblick 11/2013 vom 10.06.2013

Hartz IV: Verdeckte Armut wird ausgeblendet
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach hat die Bundesregierung aufgefordert, verdeckte Armut nicht länger zu ignorieren.
(Seite 1)

Neue Ordnung der Arbeit: Politik soll Farbe bekennen
Nach drei Jahrzehnten neoliberaler Deregulierung des Arbeitsmarktes fordern die Gewerkschaften einen Politikwechsel.
(Seite 3)

GEW-Gewerkschaftstag: Bildung muss gewollt werden
Nach acht Jahren als GEW-Vorsitzender tritt Ulrich Thöne beim GEW-Gewerkschaftstag nicht mehr an. Im einblick-Interview zieht er Bilanz.
(Seite 5)

Volkswagen: Vertrauensleute organisieren Beteiligung
Gewerkschaftliche Vertrauensleute sind heute wichtiger denn je. Das zeigen die Erfahrungen in den Volkswagen-Werken. Ein Beitrag von Hartmut Meine, Bernd Osterloh und Frank Paetzhold.
(Seite 7)

http://www.einblick.dgb.de


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Montag, 3. Juni 2013

WSI-Mitteilungen Heft 4/2013

Brigitte Unger
Das geplatzte Steueraufkommen - ein schlechtes Geschäft?

Alfred Kleinknecht, C. W. M. Naastepad, Servaas Storm, Robert Vergeer
Schadet die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes der Innovation?

Christian Hohendanner, Ulrich Walwei
Arbeitsmarkteffekte atypischer Beschäftigung

Rolf Dobischat, Karl Düsseldorff
Betriebliche Weiterbildung in Klein- und Mittelbetrieben (KMU). Forschungsstand, Problemlagen und Handlungserfordernisse. Eine Bilanz

Margit Lott
Arbeitszeitverkürzung für Weiterbildung im Spiegel betrieblicher Einschätzung

Stefanie Weimer
Strukturwandel und Zukunft der Interessenvertretung im Handwerk

Eric Seils, Daniel Meyer
Bestimmungsgründe der öffentlichen Kleinkinderbetreuung im regionalen Vergleich

Peter Ellguth, Susanne Kohaut
Tarifbindung und betriebliche Interessenvertretung: Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2012

Peter Mehlis, Wilhelm Eberwein, Jessica Heibült
Beschäftigungsperspektiven für Arbeitslose durch betriebsnahe und zielgruppenspezifische Qualifizierung

Helga Schwitzer, Dirk Schumann
Tarifverträge über Branchenzuschläge - eine erste Zwischenbilanz

Mehr: www.wsi.de


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Samstag, 25. Mai 2013

Das Buch zum Bio-Garten

So werde ich Biogärtner. 12 Projekte für natürliches Gärtnern. Ulmer Verlag
Karl Ploberger. 2013.
159 S., 302 Farbfotos, 12 Zeichnungen, geb.
ISBN 978-3-8001-7677-9.
€ 19,90




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Dienstag, 21. Mai 2013

IMK Report Nr. 81: Steuerschätzung

IMK Steuerschätzung 2013-2017

Steuerpolitik am Scheideweg

Katja Rietzler, Dieter Teichmann, Achim Truger

Nach der aktuellen IMK-Steuerschätzung für den Zeitraum 2013-2017 dürfte das Aufkommen in diesem Jahr nur noch um 2 % auf 612,2 Mrd. Euro zunehmen und damit erheblich langsamer steigen als in den vergangenen Jahren. Am Ende des Schätzzeitraums sind Steuereinnahmen von knapp 700 Mrd. Euro zu erwarten. Nach wie vor weisen die öffentlichen Haushalte eine gravierende strukturelle Einnahmenlücke auf. Mehrfache Steuersenkungen, nicht übermäßiges Ausgabenwachstum, sind die Ursache. An Steuererhöhungen führt daher mittelfristig kein Weg vorbei. Die Oppositionsparteien im Bundestag haben entsprechende Pläne für die kommende Legislaturperiode. Erhöhungen des Einkommensteuertarifs sind dabei ein wesentliches Element. Befürchtungen von höheren Belastungen für die Mittelschicht erweisen sich als unbegründet: Die Mehrbelastungen aller Vorschläge setzen erst bei hohen Bruttoeinkommen ein.

Download:
http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_81_2013.pdf

Marschieren gegen Monsanto





Umweltinstitut-mai





March against Monsanto

25. Mai 2013, 14:00 – 20:00 Uhr, Karlsplatz/Stacchus, 80335 München

Am 25. Mai versammeln sich Aktivisten weltweit, um gemeinsam gegen Monsanto zu protestieren. Es finden Aktionen in über 290 Städten statt. In Deutschland und in München richtet sich der Protest nicht nur gegen den amerikanischen Agrarkonzern Monsanto, sondern auch gegen die Agro-Gentechnik im Allgemeinen, die deutschen Biotech-Konzerne wie Bayer, BASF, KWS und weitere Gen-Firmen wie DuPont, Syngenta und Konsorten.

Redebeiträge: Anja Sobczak, Gentechnik-Referentin am Umweltinstitut München und viele weitere VertreterInnen lokaler gentechnikkritischer Initiativen
Weitere Angebote: Info – Stände und viel Musik

Mehr Infos über die Aktion in München und die weltweite Kampagne gegen Monsanto

Mir hams satt! - Demonstration in München

Mir hams satt - das Umweltinstitut München organisiert gemeinsam mit einem großen Trägerkreis aus Umwelt-, Vebraucherschutz- und kritischen Bauernverbänden am

13. Juli 2013 in München eine Großkundgebung unter dem Motto "Mir hams satt - Agrarindustrie und Flächenfraß stoppen!"

Wir fordern eine Wende in Bayern: Für eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft, Bienen- und Verbraucherschutz und einen ressourcenschonenden Umgang mit unserer Natur! Landwirtschaftspolitik, gentechnik- freie Lebensmittelproduktion und Flächenverbrauch werden im Wahljahr 2013 entscheidende Themen sein.

Damit auch in München Tausende von Menschen aus ganz Bayern auf die Straße gehen, brauchen wir Ihre Unterstützung:

• Kommen Sie am 13. Juli auf den Odeonsplatz!
• Bestellen Sie Demo-Mobilisierungsmaterialien!
• Verteilen Sie Demo-Flyer und Plakate im Bioladen oder Supermarkt, in Banken, Büchereien, bei Nachbarn - einfach überall, wo es möglich ist!

Weitere Infos zum Ablauf der Demonstration finden Sie hier: http://umweltinstitut.org/gentechnik/allgemeines-gentechnik/demo-mir-hams-satt-1116.html


Europäische Wasserpetition erfolgreich!

WasserprivatisierungDie EU-Kommission muss sich ab sofort offiziell mit dem Thema Wasserprivatisierung beschäftigen. Denn mit europaweit 1,5 Millionen Unterschriften hat die erste europäische Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht" in acht Staaten das erforderliche Mindestquorum überschritten, eine Million Unterschriften und sieben Länder waren notwendig.

Wir bedanken uns bei allen Unterstützern und Unterstützerinnen, die sich bisher schon beteiligt haben!

Laut einer Umfrage sprechen sich über 80 Prozent der Befragten in der Bundesrepublik dafür aus, dass die Wasserversorgung in öffentlicher Hand bleibt. Die Bundesregierung kann sich jedoch nicht zu einer Position im Sinne ihrer Wählerinnen und Wähler durchringen.

Die Kampagne läuft bis zum 31. Oktober 2013, bis dahin kann jeder EU-Bürger seine Stimme gegen Wasserprivatisierung abgeben und damit ein Zeichen setzen.
http://www.right2water.eu/de/node/37


Biogemüse: Bio-Boom ohne Bio-Bauern

Der Anbau von ökologischen Lebensmitteln in Deutschland stagniert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Organischen Landbau an der Universität Bonn. Während der Absatz von Bio-Lebensmitteln in den letzten Jahren rasant gestiegen ist, hinkt ihre Produktion in Deutschland weit hinterher. Die Folge: Biologisches Gemüse, Obst, Fleisch und Käse muss aus Polen, Österreich oder Ägypten importiert werden und der Bio-Boom geht an unseren heimischen Bauern spurlos vorbei.

Als Hauptgründe für diese Fehlentwicklung nennt die Studie die einseitige Förderung von agroindustriellen Großbetrieben und Biogasanlagen. Anstatt dem Willen vieler Verbraucher nach regionalen, gesunden und umweltverträglichen Lebensmitteln nachzukommen, setzt die Bundesregierung weiter auf Massentierhaltung und Monokultur. Damit muss Schluss sein!

In unserer Ökolandbau-Broschüre und auf unserer Homepage finden Sie viele Infos zu den Folgen der industriellen Landwirtschaft und den Vorteilen des ökologischen Landbaus.
http://umweltinstitut.org/fragen--antworten/essen/essen-28.html

Helfen Sie mit!

Mit Ihrer Hilfe finanzieren wir als unabhängiges Institut Projekte, Aktionen und Studien zur Bewahrung einer gesunden und lebenswerten Umwelt. Schwerpunkte unserer Arbeit sind unter anderem Atomkraft, Gentechnik, Ökolandbau und Energie.

Die regelmäßigen Beiträge unserer Unterstützerinnen und Unterstützer ermöglichen die kontinuierliche Arbeit des Umweltinstitut München e.V.

Werden Sie jetzt Fördermitglied und sichern Sie sich eine attraktive Prämie aus unserem Programm. Auf Ihren Beitrag kommt es an!



Freitag, 10. Mai 2013

einblick 9/2013 vom 13.05.2013

Neue Ordnung der Arbeit: Zeit, dass sich was ändert

Die Gewerkschaften fordern eine neue Ordnung der Arbeit. Mit bundesweiten Aktionstagen vom 7. bis zum 9. Juni wollen DGB und Gewerkschaften den Druck auf die Politik erhöhen.
(Seite 1)


Altersgerechte Arbeit: Gute Praxis

Die IG Metall ist mit ihrer Kampagne „Gute Arbeit – gut in Rente“ für flexiblere Übergänge in den Ruhestand in die Offensive gegangen. Projekte guter Arbeit auf betrieblicher Ebene sind dabei ein Baustein.
(Seite 3)


Gedenken an den 2. Mai 1933: Schafft die Einheit!

Überall in Deutschland gedachten am 2. Mai DGB und Gewerkschaften der Zerschlagung der Gewerkschaften vor 80 Jahren und der Opfer der Nazi-Diktatur. Die zentrale Veranstaltung fand in Berlin statt.
(Seite 5)


Familienpolitik – eine Bilanz: Verklärung der Vielfalt

In Deutschland gibt es über 150 familienbezogene Leistungen mit einem Gesamtvolumen von 200 Milliarden Euro. Experten raten, die Förderung zu bündeln. Die Bundesregierung verkauft den Wirrwarr als schlüssiges Konzept. Der Publizist Thomas Gesterkamp zieht Bilanz.
(Seite 7)


www.einblicke.de




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Mittwoch, 1. Mai 2013

Friedenspolitik/Neues Werkstatt-Buch: "Denn der Menschheit drohen Kriege"

Hg. Solidar-Werkstatt Österreich
„Denn der Menschheit drohen Kriege...“
Neutralität contra EU-Großmachtswahn
guernica Verlag
120 Seiten, EUR 7,50/ SFr 9,20; ab 5 Expl. EUR 6,50 (exkl.Versandkosten)
Zu bestellen bei: office@solidarwerkstatt.at oder
T 0732 77 10 94

Der scheidende Euro-Gruppen-Chef Jean Claude Juncker gewährte bei seinem Neujahrsempfang einen düsteren Einblick hinter die Kulissen der Macht: „Das Jahr 2013 könnte ein Vorkriegsjahr werden wie das Jahr 1913, wo alle Menschen an Frieden glaubten, bevor der Krieg kam.“ Tatsächlich versuchen die westlichen Großmächte ihre unter Druck gekommene Hegemonie zunehmend mit Krieg und Gewalt abzusichern. Die Militarisierung der EU schreitet voran; immer lauter werden die Stimmen aus dem Establishment, die EU müsse ein „Imperium“ werden, einschließlich einer europäischen Großmachtsarmee für globale Militäreinsätze.
Ein gefährlicher Irrsinn.

Hier Näheres zu Inhalt: http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=view&id=852&Itemid=1


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Montag, 29. April 2013

einblick 8/2013 vom 29.04.2013

Tag der Arbeit 2013: Demonstrieren für den Politikwechsel
„Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa“ – das sind die Forderungen, für die Hunderttausende ArbeitnehmerInnen am 1. Mai auf die Straße gehen. Mit diesen Themen mischen sich DGB und Gewerkschaften auch in den Bundestagswahlkampf ein.
(Seite 1)

Rente im Baugewerbe: Flexibel in den Ruhestand
Mit einer „Altersflexi-Regelung“ will die IG BAU verhindern, dass gesundheitlich beeinträchtigte Beschäftigte in Hartz IV und später in Altersarmut abrutschen.
(Seite 3)

Schlecker-Insolvenz: Bitteres Fazit nach einem Jahr
Aus ideologischen Gründen hat die FDP vor einem Jahr die Gründung einer Transfergesellschaft für den insolventen Schlecker-Konzern verhindert. Die bittere Bilanz: Noch immer ist ein Großteil der ehemaligen Beschäftigten ohne neuen Job. Vielen droht nun Hartz IV.
(Seite 5)

Zypern-Krise: Die Feuerwehr als Brandbeschleuniger
Der Wirtschaftsjournalist Thomas Fricke warnt davor, dass es eine Finanzkrise nur verschlimmert, planlos Anleger und Sparer für Bankenprobleme aufkommen zu lassen.
(Seite 7)



http://www.einblick.de


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Samstag, 20. April 2013

IMK Report Nr. 80 - Krise schwelt weiter

Gemeinsame Diagnose des Makro-Konsortiums IMK (Düsseldorf), OFCE (Paris) und WIFO (Wien)

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2012 nur schwach gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Jahresdurchschnitt um 0,7 %, im Jahresverlauf sogar nur 0,4 %. Die Aussichten für den Prognosezeitraum sind verhalten optimistisch. Die Weltkonjunktur wird sich vorerst nur allmählich aufhellen und im nächsten Jahr spürbar an Dynamik gewinnen.

Die deutschen Exporte werden von dieser Entwicklung profitieren. In Folge der sich abzeichnenden konjunkturellen Stabilisierung des Euroraums und der damit einhergehenden nachlassenden Verunsicherung wird sich auch der Attentismus bei der Investitionstätigkeit abschwächen.

Außerdem dürfte der private Verbrauch in beiden Jahren die Konjunktur maßgeblich stützen. Die Institute rechnen mit einer Zunahme des BIP im Jahresdurchschnitt 2013 von 0,9 %, im Verlauf sogar um 1,9 %. Im Jahr 2014 dürfte das Wachstum 1,5 % betragen. Die Arbeitslosenquote bleibt in beiden Jahren nahezu unverändert (2013: 6,8 %; 2014: 6,7 %). Die Verbraucherpreise werden im Jahr 2014 um 1,4 % steigen, nach 1,6 % in diesem Jahr.

Simulationen der mittelfristigen Entwicklung in Deutschland zeigen, dass sich die deutsche Wirtschaft weiterhin im Sog der europäischen Krise befindet. Dafür sind hauptsächlich zwei Faktoren bestimmend: Die deutschen Exporte in den Euroraum werden durch die synchrone Sparpolitik drastisch gedämpft. Außerdem wird die Fiskalpolitik auch in Deutschland restriktiv sein und Einkommen und Binnennachfrage dämpfen. Die durchschnittliche Wachstumsrate des BIP bis 2017 wird auf 1,3 % p.a. geschätzt. Szenarien einer expansiven Wirtschaftspolitik zeigen, dass mit einem Investitionsprogram die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Euroraums und der einzelnen Mitgliedsländer wesentlich günstiger verläuft als im Basisszenario.

Der wirtschaftliche Schrumpfungsprozess in den Krisenländern und die gegenwärtige Stagnation in den übrigen Mitgliedsstaaten der Währungsunion müssen gestoppt und durch ein Wirtschaftswachstum ersetzt werden, das stark genug ist, die Kapazitätsauslastung zu erhöhen und die Arbeitslosigkeit zu senken.

Der notwendige Entschuldungsprozess muss vorangetrieben und die Staatsfinanzen auf einen nachhaltigen Pfad gebracht werden. Gleichzeitig müssen die Leistungsbilanzungleichgewichte weiter abgebaut und der Finanzsektor stabilisiert werden. Die aktuelle wirtschaftspolitische Strategie, bestehend aus fiskalischer Austerität und einer gestörten Geldpolitik infolge von Länderrisiken, wird kaum in der Lage sein, nachhaltige Fortschritte in diesen vier Bereichen zu gewährleisten.

Unerlässlich für die Krisenbewältigung ist es, die Geldpolitik in den Krisenländern wieder wirksam werden zu lassen in dem das Vertrauen in die Staatsanleihen der Krisenländer wiederhergestellt wird. Zudem ist eine fiskalpolitische Umkehr erforderlich. Die Politik der Konsolidierung muss so gestaltet werden, dass sie die gesamtwirtschaftliche Aktivität nicht beeinträchtigt.

Das Makrokonsortium schlägt eine europäische Investitionsoffensive vor. Den Krisenländern sollte eine externe Finanzierung im Wert von 1 % des gegenwärtigen BIP über eine Periode von fünf Jahren verbindlich zugesagt werden. Damit sollen öffentliche Investitionen finanziert und/oder die private Investitionstätigkeit finanziell unterstützt werden. Mitgliedsstaaten mit Leistungsbilanzüberschüssen, und insbesondere Deutschland, sollten expansive fiskalpolitische Maßnahmen in Höhe von mindestens 1 % des BIP implementieren, um eine Rolle als Konjunkturlokomotive zu übernehmen.

Download:
http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_80_2013.pdf


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Donnerstag, 4. April 2013

einblick 6/2013 vom 02.04.2013

Generation prekär: Jugend ohne Zukunft
„Das Verarmungsrisiko Jugendlicher ist in Deutschland überdurchschnittlich hoch“, stellt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach fest. Eine nicht gerade kleine Minderheit wächst auf dem Hinterhof der Wohlstandsgesellschaft auf, ist das Fazit einer aktuellen DGB-Analyse.
(Seite 1)

UN-Behindertenrechtskonvention: Bilanz niederschmetternd
Behinderte Menschen werden von der Bundesregierung und vielen Unternehmen im Stich gelassen. Ein gemeinsamer Bericht von 80 Organisationen belegt das Ausmaß der Diskriminierung von Behinderten in Gesellschaft und Arbeitswelt.
(Seite 3)

Zerschlagung der Gewerkschaften 1933: Gedenken, erinnern, lernen
Am 2. Mai 1933 haben die Nationalsozialisten die Gewerkschaftshäuser gestürmt. Bundesweit gedenken DGB und Gewerkschaften in vielen Veranstaltungen der Opfer.
(Seite 5)

Studienfinanzierung: Chancengleichheit nicht zum Nulltarif
Was der DGB unter einer Reform des BAföG versteht, erklärt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock.
(Seite 7)

http://www.einblick.de


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Mittwoch, 20. März 2013

Equal Pay Day am 21. März

Bei Frauen in leitender Position ist der Einkommensrückstand zu Männern besonders groß

Für Frauen zahlt sich eine höhere Position im Beruf weniger aus als für Männer. Ihr Gehalt steigt mit der Qualifikation, doch gleichzeitig nimmt auch der Rückstand gegenüber männlichen Kollegen zu. So ist der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern mit 22,4 Prozent am größten, wenn Beschäftigte in leitender Stellung (Bezeichnung in der amtlichen Statistik: Leistungsgruppe 1) verglichen werden. Bei den ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (Leistungsgruppe 5) verdienen Frauen im Durchschnitt dagegen 8,7 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Bei angelernten Beschäftigten und bei Fachkräften liegt der geschlechtsspezifische Lohnabstand zwischen diesen Werten. Das geht aus einer aktuellen Auswertung von Daten der vierteljährlichen Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes für das WSI GenderDatenPortal hervor. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2012 (3. Quartal; alle Daten in Tabellenform in der pdf-Version dieser PM; Link unten).

**Insgesamt beträgt der durchschnittliche Gender Pay Gap in Deutschland 22 Prozent.** Dass dieser Wert nicht identisch ist mit den oben genannten, hat im wesentlichen zwei Gründe:
- Erstens werden in der Verdiensterhebung Minijobs nicht erfasst. Diese sind häufig niedrig bezahlt und werden überwiegend von Frauen ausgeübt. Das trägt nicht unerheblich zum allgemeinen Lohnrückstand von Frauen bei.
- Zweitens verteilen sich Frauen und Männer unterschiedlich auf die einzelnen Leistungsgruppen: Männer sind in der höchsten Leistungsgruppe fast doppelt so häufig vertreten wie Frauen. Auch das vergrößert den allgemeinen Durchschnittswert des Pay Gaps für alle Beschäftigten.

Häufig wird darauf verwiesen, ein Teil des Gender Pay Gaps könne dadurch erklärt werden, dass Frauen seltener hohe Positionen einnehmen. "Unsere Strukturanalysen zeigen aber, dass der Lohnrückstand von Frauen gerade dann besonders groß ist, wenn sie in Bildung und Karriere investiert haben", sagt WSI-Forscherin Dr. Christina Klenner. "Der Gender Pay Gap wird also nicht zwingend kleiner, wenn mehr Frauen in Führungspositionen gelangen, ohne dass sonst etwas geschieht." Entgeltungleichheit habe viele Ursachen, die aufeinander abgestimmt angegangen werden müssten. Eine wesentliche Aufgabe seien beispielsweise diskriminierungsfreie Arbeitsbewertungen. Außerdem sei es wichtig, die Konzentration von Frauen und Männern auf jeweils "typische" Berufe zu durchbrechen.

Während sich die Verdienstunterschiede nach beruflicher Stellung für Westdeutschland kaum von den Werten für die gesamte Bundesrepublik unterscheiden, zeigt sich für Ostdeutschland ein deutlich abweichendes Bild: In vier von fünf Leistungsgruppen fällt der Verdienstabstand der Geschlechter geringer aus als in Westdeutschland (Daten siehe pdf-Version).

"Dass der Einkommensunterschied im Osten viel geringer ist, hat mit dem Umfang und der Kontinuität der Erwerbstätigkeit von ostdeutschen Frauen zu tun: sie arbeiten hier häufiger Vollzeit und seltener in Minijobs und unterbrechen ihre Berufstätigkeit selten für längere Zeit" erklärt WSI-Forscherin Christina Klenner. "Es liegt aber auch daran, dass Männer in Ostdeutschland auch in leitenden Positionen viel weniger verdienen als ihre westdeutschen Kollegen."

Die Pressemitteilung mit Tabellen (pdf):
http://www.boeckler.de/pdf/pm_wsi_2013_03_20.pdf

Mehr Grafiken zur Entgeltungleichheit von Frauen und Männern
unter http://www.boeckler.de/wsi_38965.htm

Samstag, 16. März 2013

einblick 5/2013


# einblick 5/2013 vom 18.03.2013



Equal Pay Day: Frauen sind mehr wert


Frauen erhalten in Deutschland durchschnittlich 22 Prozent weniger Entgelt als Männer. In kaum einem anderen EU-Land ist die Entgeltlücke so groß wie hierzulande. Gemeinsam mit dem Deutschen Frauenrat und dem Sozialverband Deutschland ruft der DGB deshalb am 21. März zum Equal Pay Day auf.


(Seite 1)



Armuts-und Reichtumsbericht: Beschönigt und verwässert


Irritation und Verärgerung löste die Bundesregierung mit ihrem Bericht „Lebenslagen in Deutschland“ aus. Für den DGB zeigt er, dass die Bundesregierung „die Spaltung der Gesellschaft vorantreibt“.


(Seite 3)



Junge Generation: DGB-Jugend will Politikwechsel


Mit einem „Tag der Ansage“ macht die DGB-Jugend klar, was sie nach der Bundestagswahl von den Parteien erwartet. Bessere Ausbildung, sichere Berufsperspektiven und ein soziales Europa sind nur einige ihrer Forderungen.


(Seite 5)



Arbeitsmarktreformen: Von Häppchen wird niemand satt


DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach erläutert, weshalb eine neue Ordnung der Arbeit der beste Weg ist, um Armut und gesellschaftliche Spaltung zu bekämpfen.


(Seite 7)




http://www.einblick.dgb.de





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Sonntag, 10. März 2013

UNSER HARZ im März 2013


  • Einsatz ausländischer Arbeitskräfte und Kriegsgefangener beim Bau der Eckertalsperre,
  • Schwerpunktprogramm zur Erforschung der Montangeschichte des Harzes 1997 - 2001,
  • Neudorf – Zentrum des Erzbergbaus im Unterharz,
  • Ebersburg bei Herrmannsacker (Harzer Wandernadel 100),
  • Gedicht „Zwischenzeit“,
  • Kinderlandverschickung im Harz – Teil 3 und vieles mehr….

Clausthal-Zellerfeld. Die Eckertalsperre wurde – wie auch andere Harzer Talsperren – in der NS-Zeit gebaut. Der erste Artikel im neu


herausgekommenen UNSER HARZ-Heft von Dr. Friedhart Knolle beschreibt den Einsatz der hier damals beschäftigten Kriegsgefangenen – ein lange verdrängtes Thema.



Um noch mehr Fakten zusammenzutragen über den Harz als eines der einst wichtigsten Montangebiete Europas, vor allem zu wirtschaftlichen, sozialen und technischen Fragen, wurde ein Forschungsprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen schon zahlreiche Bände veröffentlicht wurden – über die Projektarbeit im Zeitraum 1997 – 2001 berichtet Prof. Heinrich Kaufhold.



Ein umfangreicher Bericht von Horst Lange liefert viele Fakten über


Neudorf, das einstige Zentrum des Erzbergbaus im Unterharz.



Die Ebersburg bei Herrmannsacker, eine unüberbaute Ruine mit einem mächtigen Bergfried, die fast baugleich mit der Wartburg vor deren Überbauung war, lockt zu ersten Ausflügen - dargestellt von Axel Paersch.



Ein Ostergedicht im Editorial und ein „Zwischenzeit“-Gedicht


stimmen in den Beginn des Frühlings ein und es folgt der dritte Teil dern Serie über Kinderlandverschickung im Harz von der Autorin Wiebke Kock.



Einige Leserbriefe befassen sich mit den Berichten im Januarheft von UNSER HARZ zum Thema Oberharzer Wasserwirtschaft, Kloster Walkenried und Prof. Reinhard Roseneck sowie mit dem Alter der Hohneeiche. Unter AKTUELLES werden u. a. die Montan-Seminarveranstaltungen in Sankt Andreasberg und Bad Lauterberg vorgestellt.



Das Titelbild des Heftes zeigt diesmal das beleuchtete alte Kraftwerk der Autostadt Wolfsburg und weist im Begleittext auf die im April und Mai in Wolfsburg und Umgebung stattfindenden MOVIMENTOS-Wochen hin.




UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein Abonnement):


Altenau: GLC- Touristinformation


Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B


Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark


Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph Roemer-Str. 12,


und Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16


Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus


Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage


Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4


Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1.



Schriftleitung UNSER HARZ


Brigitte Lippmann


Ringstr. 30G


38678 Clausthal-Zellerfeld


108b@gmx.de


Tel. 05323/718 474**





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Montag, 25. Februar 2013

Böckler Impuls Nr. 3 vom 20. Februar 2013

Gender
West-Müttern bleibt oft nur Teilzeit
Fast die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit, aber nur 8,1 Prozent der Männer. Die Betreuung von Kindern ist ein wichtiger Grund dafür - besonders in Westdeutschland.
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42269.htm

Arbeitsorganisation
Gute Erfahrungen mit dem Home Office
Einer britischen Studie zufolge macht die Möglichkeit zur Telearbeit Beschäftigte insgesamt zufriedener. Es gibt allerdings geschlechtsspezifische Unterschiede.
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42268.htm

Arbeitsmarkt
Leiharbeit: Selbst Ingenieure liegen beim Lohn zurück
Auch Hochqualifizierte in Technikberufen werden als Leiharbeiter beschäftigt oder in Fremdfirmen entsandt. Sie verdienen teilweise ein Fünftel weniger als die Stammbeschäftigten.
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42267.htm

Bildung
Hauptschüler ohne Ticket für die Lehre
Auch wenn das duale Ausbildungssystem formal jedem offensteht: Faktisch stellen Unternehmen bevorzugt Abiturienten und Realschüler ein. Gestiegene Anforderungen oder schlechtere Leistungen können aber allenfalls einen Teil der Schwierigkeiten von Hauptschülern erklären.
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42266.htm

Zufriedenheit
Gut gelaunte Steuerzahler
Wer Steuern zahlt, fühlt sich besser. Darauf deutet eine empirische Studie hin.
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42265.htm

Weiterbildung
Lernen wird Teil der Arbeit
Der Trend zu neuen Formen der Qualifizierung schlägt sich auch in den Betriebsvereinbarungen zum Thema Weiterbildung nieder.
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42264.htm

Finanzmarktkrise
1998 - Generalprobe für den Kollaps
War die Gefahr eines Finanzmarktcrashs vor Ausbruch der Krise 2007 wirklich nicht absehbar? Eine Studie zeigt: Bereits 1998 beim Zusammenbruch des Hedge-Fonds LTCM traten die Schwächen der laxen Regulierung zutage. Gelernt hat die Politik daraus nichts.
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42263.htm

Arbeitswelt / Bildung
Trends und Nachrichten
mehr: http://www.boeckler.de/42257_42262.htm

Gesamtausgabe als PDF:

http://boeckler.de/impuls_2013_03_gesamt.pdf

http://www.boecklerimpuls.de


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Donnerstag, 21. Februar 2013

Gentechnik stoppen, wem nützt die eigentlich?

Volker Pispers -- Live in Berlin 2004
Die Zeiten ändern sich aber die Probleme sind immer die selben ...
www.youtube.com/watch?v=IvjTJYtd9Rk


—-- Artikel auf iPad erstellt / c4harry

Mittwoch, 30. Januar 2013

Grimme-Preis im Strudel der Verblödung

Die Nominierungskommision des Deutschen Volkshochschul-Verbandes hat doch tatsächlich die RTL-Fake-Sendung Dschungelcamp für den Grimme-Preis nominiert. Wer geglaubt hatte, einen tieferen Sturz als die Wahl der Bildzeitung für dem Preis könne es nicht mehr geben, der wird hier eines Besseren belehrt. Es geht immer noch ein bisschen tiefer.


—-- auf iPhone erstellt c4harry

Montag, 28. Januar 2013

Neuer Lesestoff für Gewerkschafter

Chancengleich und familienfreundlich
von Manuela Maschke und Gerburg Zurholt

Ausgewertet wurden 158 betriebliche Vereinbarungen aus den Jahren 1983 bis 2011, 2. Auflage

In der aktualisierten Auswertung überwiegen inzwischen Vereinbarungen, die sich mit Fragen des familienfreundlichen Unternehmens befassen. Flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung, Rückkehr nach der Elternzeit sind einige Themen, die geregelt werden. Ob und wenn ja, wie Frauen gefördert werden, um gleiche Chancen im beruflichen Aufstieg, beim Entgelt etc. zu erhalten, wird selten in Betriebsvereinbarungen thematisiert.
http://www.boeckler.de/6299.htm?produkt=HBS-005417

Freistellung zur Pflege und Betreuung
von Stefan Reuyß

Ausgewertet wurden 32 betriebliche Vereinbarungen aus den Jahren 1989 bis 2012, 2. Auflage

Beruf und Pflegefürsorge im privaten Umfeld zu vereinbaren, entwickelt sich zu einem Thema mit gesellschaftspolitischer Brisanz. Bis vor wenigen Jahren spielte das Thema in Vereinbarungen nur selten eine Rolle. Mittlerweile bieten mehr Betriebe ihren Beschäftigten Möglichkeiten an. Die vorliegende Analyse zeigt, dass sich insbesondere neuere Vereinbarungen an den gesetzlichen Regelungen orientieren. Es gibt auch Unternehmen, die über die eher zaghaften gesetzlichen Möglichkeiten hinausgehen und schon vor Jahren entsprechende Maßnahmen vereinbart haben.
http://www.boeckler.de/6299.htm?produkt=HBS-005419


Schon geseh'n?
Verhandlungspraxis: Was Betriebsvereinbarungen mit Projektmanagement zu tun haben
von Karl-Hermann Böker und Ute Demuth

Eine Betriebsvereinbarung zu entwickeln dauert. Es ist ein Prozess mit vielen Phasen und zeitintensiven Beratungen. Im Text werden Wege beschrieben, wie Projektmanagement und Betriebsratsarbeit verbunden werden können. Der Text ist ein Angebot, um Betriebsräte dabei zu unterstützen, Vereinbarungen gut strukturiert und geplant zu entwickeln.
http://www.boeckler.de/6299.htm?produkt=HBS-005408



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