Sonntag, 3. Mai 2015

Extra Tip Chefredakteur: Briefwechsel zum Mindestlohn

Briefwechsel mit Rainer Hahne, Extra Tip Chefredakteur:

He, Rainer, alte Socke, mit dem Brief “Keine Ahnung von Tüten und Blasen” hast du ja wieder voll zugeschlagen. Aber warum drischst du immer auf die Strohpuppen ein, wie Nahles und Kauder, die doch im Grunde Ihres Herzens die selbe Drecksarbeit für die Konzerne erledigen, wie du auch?

Rede doch Klartext. Es geht um den Mindestlohn, also darum, dass es ohne den Mindestlohn in diesem unserem Lande Menschen gibt, die für Hungerlöhne weit unter 8€ die Stunde voll arbeiten, aber davon nicht leben könnten, geschweige denn eine Familie ernähren.

Alter Schwede! Dieselben Leute, die sonst immer von der Familie schwärmen, als tragender Säule der Moral, der Wirtschaft des Staate und was weiß ich noch, die lassen zu oder verdienen gar daran, dass immer mehr Menschen nicht von ihrer Arbeit leben können? In einem der reichsten Länder der Welt? Wenn ich so einen Scheiss verteidigen sollte, würde. Ich auch entnervt grüssen, aber hallo.

Also gegen Bürokratie hat ja jeder was, außer den Bürokraten. Aber du tust ja so, als würde das Aufzeichnungsgebot die Betriebe mit einem riesigen Papierberg überfluten. Machen die ihre Lohnabrechnung noch mit der Hand? Schreiben die nicht sowieso auf, wer wie lange bei Ihnen arbeitet? Rechnen die gar nicht exakt ab und reichen nach Feierabend eben mal ein paar Euro aus der Kaffeekasse als Lohn rüber? Ein Schelm, der jetzt denkt, am Finanzamt vorbei, wo dein bewunderter Parteifreund Schäuble doch jeden Cent braucht. Und sei es nur, um die Lücken zu schließen, die Uschi jetzt wieder verpulvern will, mit ihrer Nörgelei an der Knarre G 36 aus der Edelschmiede Heckler und Koch. Millionen Schrott, nur weil die Wehrmacht dauernd in der Afrikanischen Hitze unterwegs ist und das Plastik von der Knarre schmilzt?

Und dann dieser Hotelketten-Göbel. Einen Brandbrief hat der Gerd Göbel geschrieben. Ein Drama spielt sich ab in Deutschland? Hallo, das kann man auch so sehen: Wenn jemand nicht in der Lage ist, seinen Leute, die für ihn arbeiten, so zu bezahlen, dass sie davon ein gutes Leben führen können, welches Recht hat der dann in diesem Lande ein Geschäft zu betreiben? Egal ob groß oder klein. Die Verleger, für die du die Drecksarbeit machst, hetzen schon lange gegen den Mindestlohn, weil ja jeder Cent, den so ein Zusteller mehr bekommt, ihren Profit schmälert. Und sie wollen ja was vererben und nicht als Arme Leute ins Grab fahren.

Und warum bezichtigst du diesen Mann gleich als Idiot? Denn das Wort leitet sich vom griechischen ἰδιώτης (idiotes) her, "Privatperson“. Es bezeichnete in der Polis Personen, die sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn sie es hätten tun können.

Also Hahne, wenn ich mit solchen Idioten in einem Boot sitzen würde, da würde ich mal den Ball ganz flach halten. Sport frei!

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